39. Düsseldorfer Martinslauf SFD 75 Streckenrekord: Selbst ein bissiger Hund kann Riediger nicht aufhalten
Der 23-Jährige wird angefallen, läuft beim Martinslauf am Unterbacher See trotzdem Streckenrekord.
Düsseldorf. Mit 3200 Läufern waren beim 39. Martinslauf des SFD 75 Sonntag am Unterbacher See so viele Teilnehmer wie noch nie am Start. Zudem gab es einen Strecken-Rekord über zehn Kilometer von Toni Riediger (ART) in 31:20 Minuten. Dabei wurde der Wirtschaftsingenieur-Student nach sieben Kilometern von einem großen freilaufenden Hund angefallen. „Das Vieh wich mir 150 Meter lang nicht von der Seite und schnappte mir immer wieder an den Hals“, war der 23-Jährige auch nach dem Rennen noch entsetzt über die Disziplin so manches Spaziergängers mit Hund. Riediger hatte erst Ruhe vor dem bissigen Angreifer, als sich der als Streckenposten tätige SFD-Läufer Andreas Knipping mutig auf den Hund stürzte.
Weniger lästig war ihm der Osnabrücker Dustin Karsch gewesen, der zwei Kilometer lang (6:07 Minuten) das Tempo gemacht hatte, ehe er Riediger enteilen ließ. „Das Anfangstempo war für eine noch bessere Zeit viel zu schnell“, sagte Riediger zu dem ungeplant ungestümen Beginn. Im Ziel hatte der aus Chemnitz stammende ART-Langläufer 1:20 Minuten Vorsprung. Dahinter landeten die Kölner Daniel Singbeil (32:59 Minuten) und Simon Dahl (33:29) vor dem ehemaligen SFD-Läufer Daniel Sudowe (34:45) und dem ASC-Mittelstreckler Daniel Laps (35:32).
Schnellste Frau war die 21-jährige Svenja Ojstersek (ART), die nach 36:28 Minuten als insgesamt Achte einlief. „Mir tut nichts mehr weh, ich fühle mich wieder gut und werde nun wieder viel mehr trainieren“, kündigte die Gesundheits-Studentin an, die ihre krankheitsbedingte Pause auch zur Fertigstellung ihrer Bachelor-Arbeit genutzt hatte.
Beim Halb-Marathon blieben zehn der 1200 Startnummern ungenutzt. In letzter Minute musste Nikki Johnstone (ART) wegen einer fiebrigen Erkältung absagen. So war der Weg frei für den Sieger von 2008: den Hildener Postboten Michael Claesges, der sich gleich aus dem Staub gemacht hatte und nach 1:18:33 Stunden „endlich mal wieder gewann“. Am Ende kam der 52-Jährige als Fußgänger ins Ziel. „Da waren noch so einige Nordic Walker vor mir, an denen wollte ich mich nicht mehr noch vorbei drängeln. Die paar Sekunden machen mir nichts.“
Bei den Frauen gab es dasselbe Bild wie im Vorjahr: Melanie Linder gewann in 1:23:39 Stunden. Ihre Kraft reichte noch zum Jubel auf der Ziellinie, wenige Meter dahinter sackte die 41-Jährige zusammen. „Mir fehlen nach der langen Verletzungspause noch einige Kilometer Training“. Trotzdem zeigte sie in ihrem letzten Rennen für den SFD vor dem Wechsel zum ART ihren ganzen Ehrgeiz. „Das soll auch der Dank an den SFD für vier sehr erfolgreiche Jahre sein“.
Gratulieren kann sich der SFD 75 auch für das erfolgreiche Lauf-Event. Neben der Rekord-Teilnehmerzahl klappte fast alles. Bis darauf, dass sich die Starts der Hauptläufe etwas verzögerten, weil viele Läufer noch Parkplätze suchten.