Taekwondo: Pitang träumt von Peking

Die 19-Jährige hat eine beachtliche Karriere vorzuweisen und wurde ins Förderprogramm „Team 2008“ aufgenommen.

Düsseldorf. Als Maadé Pitang mit sieben Jahren erstmals zum Taekwondo-Training ging, war es der Wunsch ihrer Mutter, dass das schüchterne Mädchen beim Kampfsport etwas mehr Selbstbewusstsein tanken kann. Davon ist bei der jungen Sportlerin, die noch zuhause in Mettmann lebt, heute nichts mehr zu spüren. Mit drei Deutschen Meisterschaften, dem Gewinn des Katalanen Cups und einem dritten Platz bei den Europameisterschaften der Junioren aus dem Jahr 2005 hat sie bereits eine beachtliche Karriere vorzuweisen. "Sie ist in ihrer Gewichtsklasse klar die Nummer eins und hat beste Chancen, im nächsten Jahr bei den Europameisterschaften erfolgreich zu sein", sagt ihr Trainer Inan Tunc, der sie im Düsseldorfer Sportwerk auf die kommenden Turniere vorbereitet. So wundert es nicht, dass Pitang ins "Team 2008" berufen wurde, einem Förderprogramm das jungen Düsseldorfer Sportlern helfen soll, ihren Weg zu den Olympischen Spielen in Peking im kommenden Jahr erfolgreich zu bewältigen. "Das hat mich mächtig stolz gemacht. Alle Leute sind gekommen, um mir zu gratulieren. In Peking dabei zu sein, wäre schon ein großes Ziel, aber ich bin so realistisch, um zu wissen, dass es vielleicht auch erst bei den darauffolgenden Spielen klappen wird", sagt Pitang, die von ihrem Trainer als sehr ehrgeizige und fleißige Athletin gelobt wird. Dabei ist es der 18-Jährigen wichtig, auch Spaß bei all dem harten Training zu haben. "Es tut gut, sich dabei mal so richtig austoben zu können." Dass Kampfsport in der Gesellschaft nicht immer so hoch angesehen ist, hat Pitang schon des öfteren erfahren. "Immer wenn ich erzähle, welche Sportart ich mache, fragen die Leute, ob sie jetzt Angst vor mir haben müssen", sagt sie mit einem Schmunzeln.

Als Gymnastiklehrerin will sie verletzten Menschen helfen

Denn was ihre berufliche Karriere angeht, hat sie mit der Ausbildung zur Gymnastiklehrerin einen Job gewählt, bei dem sie verletzten Menschen helfen möchte, um wieder gesund zu werden. "Ich habe vor, mich später auf den Reha-Bereich zu spezialisieren", erklärt Pitang, die mit ihren guten Zeugnissen auch beruflich beste Chancen hat. Dass sie mit ihrem Sport später wirklich das große Geld verdienen kann, glaubt sie nicht wirklich. "Ich kenne hier keinen, der davon reich geworden ist. Es wäre aber schon toll, vom Sport einmal leben zu können." Trotzdem ist sie froh, dass sie dank des Förderprogramms des Olympiateams, nun die Möglichkeit hat, sich voll auf das Training zu konzentrieren, ohne neben her noch jobben zu müssen. Was ihr Privatleben betrifft, bleibt Pitang im Moment nur wenig Zeit. Wenn sich doch mal etwas Freiraum ergibt, geniest sie am liebsten ihre Ruhe: "Ich liebe es, zu Hause zu sein und einfach mal gar nichts zu machen."