Basketball Uhden: Wir werden aus unseren Fehlern lernen
Düsseldorf · Der Vorsitzende ART-Giants-Chef beschreibt die Situation von Düsseldorfs Basketballern.
Die Basketballer der ART Giants spielen auch in der kommenden Saison in der 2. Liga ProB. Da die Spielzeit abgebrochen werden musste, konnten auch die Play-Downs nicht mehr gespielt werden. Dem Düsseldorfer Zusammenschluss aus ART und Giants entsteht damit zwar ein wirtschaftlicher Schaden, der Klassenerhalt ist aber auf diesem Wege gesichert. Wir ließen Tim Uhden, den Vorsitzenden der ART Giants, die Probleme und Chancen der klassenhöchsten Korbjäger der Stadt einschätzen.
Uhden zum Thema Saisonabbruch
„Man kann das so oder so sehen. Sicherlich hätten wir lieber auf sportliche Weise bewiesen, dass wir den Klassenerhalt schaffen können. Ob wir das auch umgesetzt hätten, ist reine Spekulation. Andererseits kann man natürlich sagen, das sei eine glückliche Fügung für uns. Es war nun mal eine überwiegende Seuchensaison, was auch keinem entgangen ist. Ich empfinde den Abbruch nicht als Wettbewerbsverzerrung. Ich hätte es als unfair empfunden, wenn beim Abbruch die Vereine der Play-Downs zum Abstieg verurteilt worden wären. Wir hatten es ja noch selbst in der Hand. Bis auf zwei Enthaltungen wurde das ja auch von den Vereinen so gesehen. Das habe ich auf Verbandsebene noch nicht so solidarisch erlebt.“
Uhden zu den sportlichen Problemen während der Saison
„Wir hatten große Probleme, als sich unser Spielmacher DeShaun Cooper so schwer verletzt hatte. Das war für uns eine mittelschwere Katastrophe, obwohl Brady Rose, der danach zu uns gekommen ist, alles getan hat, um uns zu helfen. Am Anfang kannte man uns nicht, deshalb sind wir noch gut gestartet, auch wegen der Treffsicherheit von Rose und Faton Jetullah. Danach waren wir dann wohl zu leicht auszurechnen. Die Mannschaft inklusive Trainer haben es dann nicht geschafft, die richtigen Antworten zu geben. Vielleicht haben wir auch bei der Zusammenstellung der Mannschaft Fehler gemacht. Was nicht an der individuellen Qualität lag, wie uns die Konkurrenz bestätigt hat. Aber die Charaktere passten dann wohl doch nicht so gut zusammen. Wir haben allerdings auch nur eines oder vielleicht zwei Spiele klar verloren. Nach sieben verlorenen Partien in Folge ist man dazu in einer Abwärtsspirale, die sich kaum stoppen lässt. Als der neue Coach und auch Cooper da waren, wurde es schon deutlich besser.“
Uhden zur Ablösung von Trainer Jonas Jönke
„Jonas Jönke hatte innerhalb des Vereins noch mehr Aufgaben als nur die Betreuung der ersten Mannschaft. Gemeinsam mit den Verantwortlichen im ART-Vorstand haben wir das alle ab einer gewissen Zeit recht kritisch gesehen. Wir haben nicht erkennen können, wie wir aus der Misere herauskommen können. Es war keine Entwicklung zu sehen, sondern eher das Gegenteil. Da gab es noch weitere Dinge, die nicht in die Öffentlichkeit gehören. So mussten wir die Entscheidung treffen, auch weil wir einen neuen Impuls brauchten. Letztlich hätten wir ihn auch im Verein gehalten, aber er hat sich jetzt von den ART Giants getrennt. Wir machen das alle ehrenamtlich, und manchmal ist es schon hart, wie man dann in der Öffentlichkeit angegangen wird. Letztendlich dafür, dass man versucht, das Beste für den Verein zu tun.“
Uhden zur kommenden Saison
„Im Moment ist es so, dass sich die Überlegungen zur neuen Saison sehr in Grenzen halten, weil so viele Dinge nun in der Schwebe sind. Ohne externe Gelder ist der Leistungssport nicht machbar. Wir haben aber positive Signale unserer Partner, daher sind wir zuversichtlich. Auch wegen der guten Unterstützung durch die Sportstadt. Es gibt auch Gespräche mit der Liga, die wohl noch nicht ganz kapiert hat, dass die Vorgaben für die Vereine zur Lizenzierung so nicht umzusetzen sind. Da muss man mal Fünfe gerade sein lassen und mehr Flexibilität zugelassen werden. Wer glaubt denn, dass Sponsoren unter einen Vertrag jetzt ihre Unterschrift setzen. Das ist absurd. Grundsätzlich wollen wir mit Trainer Kevin Magdowski weitermachen, weil wir gut finden, wie er das gemacht hat. Das hängt aber alles von der Finanzierbarkeit ab. Die Spieler sind derzeit alle weg, wie es da weitergeht, wissen wir auch noch nicht. In der Mannschaft brauchen wir aber auf jeden Fall Veränderungen. Da haben wir aus der vergangenen Saison gelernt. Das betrifft auch die dann höhere Zahl von Local Playern.“