Tischtennis: Borussias Asse wollen wieder drei Titel

Die Düsseldorfer sind vor dem Saisonauftakt gegen den TTC Grenzau angriffslustig. Die Ansprüche sind hoch.

Düsseldorf. Wenn sich Borussias Manager Andreas Preuß bildhaft ausdrücken will, benutzt er immer noch gerne den FC Bayern München. „Vielleicht muss ich einfach öfter den Sammer machen“, sagt Preuß und spielt damit auf die Wutausbrüche des Sportdirektors in vermeintlichen Krisen bei dem Fußballclub an.

Das ist eine Erkenntnis aus der Analyse der vergangenen Saison, die mit einem Titel deutlich unter den Ansprüchen beim deutschen Tischtennis-Rekordmeister endete.

Zumal es auch „nur“ der Pokalsieg war, die deutlich höher zu bewertende Meisterschaft und die europäische Champions League wurden ohne die Borussia entschieden. Bei der Saisoneröffnung am Donnerstag formulierte Preuß die Zielvorgabe unmissverständlich: „Wenn einer hier ist, der nicht drei Titel gewinnen will, soll aufstehen und gehen.“ Natürlich verließen weder die fünf Spieler noch Trainer Danny Heister den Raum.

Mehr „Pepp“ in der Außendarstellung hatte er bereits im Sommerinterview mit der WZ gefordert und mit deutlichen Worten ausnahmslos alle Spieler in die Pflicht genommen. Also auch Timo Boll, das Aushängeschild des deutschen Tischtennis. Bei dem 32-Jährigen ist die Botschaft angekommen: „In der vergangenen Saison habe ich wichtige Spiele verloren, als es für die Borussia um die Wurst ging. Das soll mir diese Saison nicht wieder passieren.“

Dass er seit Olympia 2012 kaum eine richtige Erholungspause hatte, steht aber auch zu Buche. In diesem Sommer absolvierte Boll wieder Einsätze in der chinesischen Superliga, traf dort auf etliche Topstars aus Asien. Sportlich brachte es ihn angesichts einer 8:2-Bilanz im Einzel weiter, sagt er: „Je öfter ich gegen die Chinesen antrete, umso besser kann ich mithalten.“

Zumal durch den Erfolg auch sein Selbstvertrauen wieder gewachsen sei. Nach seiner Rückkehr machte Boll zweieinhalb Wochen Urlaub. „Jetzt fühle ich mich frisch genug, um wieder anzugreifen.“

Das kann gerade angesichts des ersten Gegners in der Tischtennis-Bundesliga nicht so verkehrt sein: Am Samstag kommt im TTC Grenzau gleich ein stark besetztes Team ins Tischtenniszentrum am Staufenplatz (19.30 Uhr).

Am Mittwoch tritt die Borussia bereits zum Auftakt der Champions League beim SVS Niederösterreich in Wien an (19 Uhr). Selten war der Saisonstart für die Borussia in den vergangenen Jahren mit so großen Herausforderungen gespickt.

Vielleicht gibt Manager Andreas Preuß auch deshalb eine klare Marschrichtung vor, spricht von Tugenden, an die sich die Profis erinnern sollen. In den vergangenen Jahren habe man sich bei der Borussia zu oft darauf zurückgezogen, dass es Verletzungen gab wie die aktuelle von Christian Süß oder strapaziöse internationale Turniere. „Jetzt ist Schluss mit Jammern. Wir sind als Mannschaft gut besetzt, jetzt wollen wir wieder angreifen.“