Fußball Lüttgen geht wieder für den SC West auf Torjagd
Düsseldorf · Der verlorene Sohn ist zurück. Mit der Verpflichtung von Marco Lüttgen sorgt der Fußball-Landesligist SC West gleich zu Jahresbeginn für Aufsehen. Der 29-jährige Angreifer kehrt nach einem halbjährigen Abstecher zum Oberligisten 1. FC Monheim zurück an die Schorlemer Straße, die er nach dem Abstieg aus der Oberliga gen Monheim verlassen hatte.
Trotz seines schnellen Abschieds will Lüttgen den Schritt nach Monheim nicht als Fehlentscheidung verstanden wissen. „Ich bereue den Wechsel nicht. Aber es ist nun einmal so, dass sich die Erwartungen, die ich nach den ersten Gesprächen mit den Verantwortlichen in Monheim hatte, nicht erfüllt haben“, erklärt Lüttgen. Für den FCM stand der Stürmer in der ersten Saisonhälfte zwar in 16 Pflichtspielen auf dem Platz. Meist kam Lüttgen aber nur von der Bank ins Spiel. Das war zu wenig für den ehrgeizigen Rechtsfuß, der in der Vorsaison noch im Trikot des SC West mit 16 Toren in 32 Oberligaspielen für Furore gesorgt hatte.
Einziger Pflichtspieltreffer resultierte aus einem Strafstoß
Die Erkenntnis, nicht mehr als ein Teilzeitarbeiter im Fußballtrikot zu sein, sorgte zunehmend für Frust bei Lüttgen, den letztlich auch das bestens organisierte Umfeld in Monheim und die netten Mannschaftskollegen nicht davon abhalten konnten, den Schritt zurück zu vollziehen. „Ich bin nach Monheim gegangen, um Fußball zu spielen und nicht um Freunde zu finden. Wenn dann aber die Spielpraxis fehlt, ist es vielleicht besser, die Notbremse zu ziehen“, erklärt Lüttgen. Von seinem Wechsel zurück an die alte Wirkungsstätte erhofft sich Marco Lüttgen einiges. „Ich will wieder regelmäßig spielen und Tore schießen.“ Letzteres klappte in Monheim einfach nicht. Sein einziger Pflichtspieltreffer resultierte aus einem verwandelten Strafstoß, der das Erstrundenaus nach Elfmeterschießen im Niederrheinpokal gegen den klassentieferen Landesligisten Mülheimer FC aber auch nicht abwenden konnte. In der Liga blieb Lüttgen torlos – völlig untypisch für den „Knipser“.
Dass es für den sensiblen Kicker eine Liga tiefer in einem vertrauten Umfeld bald wieder besser laufen wird, davon kann eigentlich fest ausgegangen werden. Allerdings legt Marco Lüttgen den Fokus nicht alleine auf Tore und Vorlagen. „Ich habe den SC West als zweiter Kapitän verlassen. Den Anspruch, Führungsspieler zu sein, habe ich jetzt natürlich auch wieder“, gibt der Rückkehrer selbstbewusst zu Protokoll. Gemeinsam mit den beiden Ex-Profis Martin Wagner und Maciej Zieba soll er das Gerüst des jungen Teams von Goran Tomic bilden. Von seinen künftigen Kollegen hat Lüttgen schon vor dem ersten Training eine hohe Meinung. „Wie sich die Mannschaft nach dem schlechten Start bis auf Rang fünf vorgearbeitet hat, davor ziehe ich den Hut.“