TuS Nord verpasst den Meistertitel
Das 0:3 in Herringen im zweiten Play-off-Finale beendet die Meister-Träume.
Als die Schlusssirene ertönte, blieb dem TuS Nord nur noch die Gratulation an den Gegner und der Dank an die zahlreichen mitgereisten Fans. Die SK Germania Herringen gewann nach dem 5:1 an der Eckener Straße auch das zweite Finalspiel der Rollhockey-Bundesliga mit 3:0 (1:0) und sicherte sich damit vorzeitig das „Double“ aus DRIV-Pokal und Meisterschaft. „Ein Tor in 100 Minuten gegen Herringen - das ist einfach nicht genug“, fasste André Beckmann das Hauptproblem in den Play-off-Finalspielen zusammen.
Im Gegensatz zur Heimniederlage eine Woche zuvor stand der TuS Nord in der Defensive deutlich besser, ließ in der vollbesetzten und stimmungsvollen „Glück Auf Halle“ in Hamm nur wenige Chancen der Germania zu. „Und wenn etwas auf unser Tor kam, hat Jan Kutscha einfach sensationell gehalten. Das war phasenweise nicht von dieser Welt. Er hat wieder einmal bewiesen, dass er einer der besten oder vielleicht sogar der beste Torhüter der Liga ist“, lobte Beckmann seinen Schlussmann.
Doch vorne blieben die Unterrather wie schon im Heimspiel weitestgehend wirkungslos. Herringen agierte clever, kontrollierte das Spiel und ging noch vor der Pause durch einen Treffer von Robin Schulz in Führung. Im zweiten Abschnitt blieb die Partie lange offen, doch der Mannschaft von Trainer Robbie van Dooren fehlte weiterhin die Durchschlagskraft. Liam Hages und Lucas Karschau machten in der Schlussphase, als der TuS mehr riskieren musste, dann alles klar und vermieden ein drittes und entscheidendes Aufeinandertreffen.
„Die Enttäuschung war in der Kabine natürlich riesengroß“, erklärte Beckmann. „Es wurde auch kaum gesprochen. Wir haben alle daran geglaubt, bis zum Ende. Natürlich ist die Vizemeisterschaft auch nicht schlecht. Aber ich sage jetzt noch nicht: ,Hey, das war eine super-gute Saison.’ Dafür sind die Erlebnisse noch zu frisch, die Enttäuschung wird zumindest bei mir noch einige Tage überwiegen.“
Trotzdem gab es am Samstagabend nach der Rückkehr aus Hamm einen Empfang für die Grün-Weißen. Bis in die frühen Morgenstunden feierten Trainer van Dooren, das Funktionsteam und die Spieler im TuS Nord. Nicht so ausgelassen, wie das für den Sonntagabend mit Meisterpokal angedacht war, aber dennoch mit dem gebührenden Stolz auf das Erreichte in der Saison 2017/18, in der die Unterrather wieder zu einem ernstzunehmenden Titelkandidaten in der Bundesliga wurden.
Ob die Mannschaft vollständig zusammenbleibt, ist noch nicht klar. Aber das Ziel für die Spielzeit 2018/19 dürfte es bereits sein: „Wir werden es dann nochmal mit dem Titel versuchen“, versprach André Beckmann.