Vikings-Aufholjagd nicht belohnt

Nach klarem Rückstand zeigt das Klatt-Team große Moral.

Foto: Mullers

Die Zweitliga-Handballer der Düsseldorf Vikings sind doch froh, dass das Jahr 2017 (fast) beendet ist und eine Pause bis Anfang Februar ansteht. „Für jeden Punkt mehr, den wir nicht unbedingt eingeplant haben, bekommen die Spieler einen Tag mehr Urlaub“, sagte Ceven Klatt gestern nach der 26:29 (14:18)-Niederlage gegen den Tabellenzweiten SG BBM Bietigheim. Statt am 11. geht es für Kapitän Benett Johnen und sein Team erst am 15. Januar, also vier Tage später als vorgesehen, wieder zum Training.

Nach den ersten Minuten gestern gegen den Favoriten wird sich Klatt allerdings für dieses Entgegenkommen ein wenig geärgert haben. Denn sein Team lag bereits mit 2:8 und 4:10 nach der ersten Viertelstunde zurück. Verschlafen hatten die Wikinger die Anfangsphase. „Da haben wir viel zu viele Fehler gemacht, die Angriffe überhastet abgeschlossen und viel zu einfach Gegentore erhalten“, sagte Felix Handschke, der mit seiner Leistung auf der Mittelposition nach dem Wechsel mit entscheidend für die Aufholjagd der Platzherren gegen den Favoriten war.

Erst als Torhüter Vladimir Bozic erstmals einen Ball bei einem der zunächst überfallartig vorgetragenen Angriffe der Gäste parieren konnte, kamen die Wikinger langsam in Fahrt. Jetzt konnten sie besser ihre Wendigkeit ausspielen, trafen von den Flügeln, wo sich Dennis Aust mit drei Treffern in Folge auszeichnete. „Wir haben wieder gezeigt, dass wir es können. Deshalb ist mir vor dem Rest der Saison nicht bange, wobei wir in Daniel Pankofer und Alex Oelze dann auch die beiden verletzten Rückraumschützen wieder zur Verfügung haben“, sagte Aust, dem insgesamt sechs Treffer gelangen.

Zwar ging immer noch einiges vor 892 Zuschauern schief, aber der Tabellenzweite fand nun auf der anderen Seite auch kein so leichtes Durchkommen mehr. Die Abwehr der Vikings stand besser und erinnerte an die gute Abwehrleistung gegen den VfL Lübeck-Schwartau (16:20) am Freitag, als der Tabellendritte mit ein wenig mehr Spielglück und konzentrierteren Angriffsaktionen auch hätte in Verlegenheit gebracht werden können. „Da hat man allerdings gemerkt, dass wir auf dem Zahnfleisch gehen“, sagte Vikings-Trainer Ceven Klatt. Die 1125 Zuschauer wollten noch auf eine Sensation hoffen, weil die Vikings da einen 11:14-Rückstand mit sieben Feldspielern egalisieren konnten. Dann aber kassierten sie ohne Torhüter durch leichte Ballverluste drei Gegentore in „leere Netz“, und das Spiel war gelaufen.

Bietigheim schaffte es letztlich gestern auch in den entscheidenden Momenten klaren Kopf trotz der tollen Moral der Vikings zu behalten. „Ich muss meiner Mannschaft ein großes Kompliment machen“, sagte Ceven Klatt. „Sie hat sich trotz widriger Umstände und dem klaren Rückstand vom Anfang nie aufgegeben.“

Vikings: Bozic (Moldrup), Johnen 2, Aust 6, Handschke 6, Hoße 3 (1), Klasmann 5 (2). Bahn 1, Weis 2, Griperich 1, Kozlina, Thomas, Coric, Artmann (n.e.)