Krefeld Hockey Vom Turniersieg in Düsseldorf zu Gold in Rio

Nach dem umjubelten 3:2-Erfolg über die Niederlande hofft das DHB-Team auf den Olympiasieg.

Auch der Niederländer Hidde Turkstra (oben) konnte mit großem Einsatz nicht verhindern, dass Moritz Fürste immer die Übersicht behielt und zum besten Turnierspieler gewählt wurde.

Foto: Young

Hockey-Nationalspieler Tim Herzbruch hatte Sonntag in der Pause des Länderspiel-Klassikers zwischen Deutschland und den Niederlanden die Lacher auf seiner Seite. Aber alle wussten genau, was Herzbruch damit ausdrücken wollte: „Unser Ziel sind in Rio die dicken Spiele.“ Die „dicken Spiele“ für den amtierenden Olympiasieger im Hockey sind das Halbfinale und das Finale. Der derzeit verletzte Herzbruch freute sich deshalb über den 3:2-Sieg seiner Mannschaft genauso wie die 2000 Zuschauer, die dem vermeintlichen Finale des Ergo-Masters auf der Anlage des Deutschen Sportclubs Düsseldorf einen prächtigen Rahmen gaben.

Der DSD und der Deutsche Hockey Bund (DHB) konnten mit dem Turnierablauf, den Zuschauerzahlen - knapp 4500 Hockey-Fans kamen an den drei Spieltagen seit Donnerstag zur Anlage an die Altenbergstraße - und natürlich mit dem sportlichen Erfolg des Heimteams sehr zufrieden sein. So bekam Club-Präsident Ulrich Koch ein besonderes Lob von Wolfgang Hillmann, dem Präsidenten des DHB: „Wir möchten uns bei der Sportstadt Düsseldorf bedanken, weil wir hier ein großartiges Turnier erlebt haben. Vor allem gilt unsere Hochachtung aber dem Club DSD, der die Organisation ja nicht zum ersten Mal so fantastisch bewältigt hat.“

Düsseldorf hat alles getan, um den Titelanwärter auf seinem Weg zur erneuten Goldmedaille zu unterstützen. So fieberten die kleinen und großen Hocey-Fans im letzten Turnierspiel besonders mit, um gegen den Erzrivalen aus den Niederlanden diesen wichtigen Erfolg feiern zu können. „Gegen die Niederlande sind die Spiele immer etwas Besonderes“, sagte Nationalspieler Matthias Müller, der bei Rot Weiss Köln spielt. „Wir können sicherlich besser spielen, als in den letzten 50 Minuten, wir sind aber glücklich, das Turnier und damit die Generalprobe für Olympia gewonnen zu haben.“

Die ersten 15 Minuten waren wohl genau das, was sich Bundestrainer Valentin Altenburg in den kühnsten Träumen für die Spiele gegen die Großen des Hockey—Sports ausgemalt hat. Mit 3:0 lag die deutsche Mannschaft bis zur achten Minute bereits vorne (“ siehe überregionaler Sport). Das deutsche Team spielte schnell, trickreich, präzise und mannschaftlich wie aus einem Guss. Doch das nur im ersten Viertel, der vier jeweils 15 Minuten langen Spielabschnitte. Danach erwies sich erneut Torwart Nicolas Jacobi als großer Rückhalt, der seinem Team mit seinen starken Paraden nicht nur den Sieg sicherte, sondern auch zum besten Torhüter des Turniers gewählt wurde.

Ein Wiedersehen mit dem Silbermedaillengewinner von London, der Niederlande, wird es am 12. August in Rio im letzten Gruppenspiel von Olympia geben. „Wir wissen jetzt, was nach vorne geht, aber auch, was auf keinen Fall passieren darf“, sagte Altenburg, der in Düsseldorf lange darauf warten musste, um mit seinen Spielern zur Schlussbesprechung zusammenzukommen. Zehn Vertreter seines Teams mussten nach Spielschluss und der kleinen Siegesfeier mit vielen Kindern auf dem Platz noch zur Dopingprobe.

„Das Masters kam uns sehr gelegen, um auf hohem Niveau an uns zu arbeiten, aber auch mit Blick auf die Form ein gutes Gefühl für Rio zu entwickeln“, sagte der Bundestrainer, der nicht nur vom sportlichen Turnierablauf sehr angetan war.