Zilles „dirigiert“ von außen mit

TuRU-Trainer will sein Team auch gegen den TV Jahn Hiesfeld zum Sieg führen.

Foto: Christof Wolff

Düsseldorf. Ob Frank Zilles am vergangenen Sonntagabend noch den Absatz von Lutschpastillen angekurbelt hat, ist nicht übermittelt. Ein paar Bonbons hätten den Stimmbändern des Trainers der TuRU aber zweifellos gutgetan. Denn diese wurden während des Gastspiels des Fußball-Oberligisten beim SC Kapellen ordentlich strapaziert. Zilles dirigierte seine Elf derart laut und intensiv, dass man den Eindruck gewinnen konnte, die TuRU hätte in dieser Form noch nie zusammen gespielt und wäre deshalb auf Hilfe angewiesen.

„Normalerweise kann es nicht Aufgabe eines Trainers sein, die eigene Mannschaft pausenlos zu steuern“, sagt TuRUs Trainer über die mit 2:0 gewonnene Partie. „Doch die Jungs sind noch nicht selbst in der Lage, sich zu organisieren, weil sie nicht gut kommunizieren. Deshalb muss ich von außen eingreifen“, ergänzt Zilles.

Doch der ehemalige Profi traf in Kapellen beileibe nicht nur kritische Töne. Zilles lobte auch oder munterte auf, wenn einmal etwas nicht so gut funktionierte. „Fußball ist ein Fehlersport. Also muss man lernen, Fehler zu tolerieren und nicht sofort zu resignieren“, sagt der Coach. Bei Zissis Alexandris kamen die Worte des Übungsleiters offenbar nicht mehr an. Der erst vor dieser Saison von den A-Junioren des Wuppertaler SV zur TuRU gestoßene Offensivspieler löste seinen Vertrag an der Feuerbachstraße wieder auf. Alexandris sammelte zuletzt in der Landesliga-Zweitvertretung Spielpraxis.

Bei Jonas Agen ist von derartiger Resignation nichts zu spüren, dennoch wird die etatmäßige Nummer eins wohl erst in der kommenden Saison wieder zwischen den Pfosten stehen können. Nachdem eine monatelange konservative Behandlung nicht half, wurde bei Agen bei einer neuerlichen Untersuchung nun eine Verletzung der Bizepssehne vermutet. Agen ließ sich daraufhin in dieser Woche operieren.

Da sein Stellvertreter Björn Nowicki momentan einen sehr guten Job macht, dürfte Zilles diese Personalie vor dem Heimspiel gegen den TV Jahn Hiesfeld (Samstag, 15 Uhr) kein Kopfzerbrechen bereiten. Dass die vom ehemaligen TuRU-Stürmer Jörg Vollack trainierten „Veilchen“ auf dem Papier in einer anderen Liga spielen, steht außer Frage. Ebenso unstrittig ist aber, dass der TV diese Qualität nur unzureichend abruft.