Loveparade: Messe wird zum Miet-Gericht
Säle für den Mammutprozess wurden angemietet. Ein Verhandlungstag kostet 14 000 Euro.
Düsseldorf. 21 Menschen kamen vor vier Jahren bei der Loveparade in Duisburg ums Leben, Hunderte wurden bei der Massenpanik verletzt. Aufgearbeitet werden soll die menschliche Tragödie im Congress Center Ost der Messe. Wie Bernhard Kuchler, der Sprecher des Duisburger Landgerichts, am Mittwoch mitteilte, wurden die entsprechenden Verträge unterzeichnet.
Die Anmietung der Räume ist erforderlich, weil es in Duisburg kein geeignetes Gebäude für einen solchen Mammutprozess gibt. Die Düsseldorfer Messe sei verkehrlich sehr gut angebunden, unter anderem durch die U79, und ist von Duisburg aus damit bestens erreichbar. Das ist für Zuschauer und Prozessbeteiligte wichtig.
Da noch nicht feststeht, ob die Anklage der Staatsanwaltschaft zugelassen wird, hat man die Säle im Kongresszentrum zunächst für 50 Tage angemietet — ohne Festlegung konkreter Termine. Sollte das Verfahren nicht eröffnet werden, bekommt die Düsseldorf Congress Sport & Event GmbH eine Stornopauschale von 111 000 Euro. Pro Verhandlungstag beläuft sich die Gesamtmiete auf 14 000 Euro.
Insgesamt werden in dem improvisierten Gerichtssaal rund 450 Personen Platz finden. Zurzeit richtet sich das Verfahren gegen zehn Beschuldigte, die von 14 Verteidigern vertreten werden. Darüber hinaus haben sich bisher über 80 Nebenkläger mit ihren Anwälten angemeldet. Eine Zahl, die noch weiter wachsen kann. Außerdem wird mit einem großen Andrang von Medienvertretern gerechnet.
Auch logistisch werden große Anforderungen gestellt. So sollen zum Beispiel Sicherheitsschleusen eingerichtet werden. Außerdem müssen Licht- und Tontechnik, zum Beispiel für Projektionen, installiert werden.