Trauerfeier: Abschied von Wolfgang Schulhoff
Mit einer bewegenden Trauerfeier in der Neanderkirche haben sich die Düsseldorfer von Wolfgang Schulhoff verabschiedet.
Düsseldorf. Dieses Kunststück muss einem Menschen erst einmal gelingen: „Er war ein kluger Ratgeber und ein streitbarer Geist — und doch von allen überall Freund genannt.“ Wolfgang Schulhoff ist es gelungen. Der Präsident des nordrhein-westfälischen Handwerks, der 20 Jahre Bundestagsabgeordneter und 13 Jahre CDU-Vorsitzender in Düsseldorf gewesen war, ist am 17. Februar im Alter von 74 Jahren gestorben. Am Mittwoch nahmen die Düsseldorfer Abschied von diesem streitbaren Geist und „Familienmensch“, wie ihn Pfarrerin Renate Zilian beschrieb.
Mehrere hundert Menschen, darunter Ministerpräsidentin Hannelore Kraft und Oberbürgermeister Dirk Elbers, waren zur Trauerfeier in die Neanderkirche gekommen. Weil der Platz dort bei weitem nicht ausreichte, wurde die Feier per Lautsprecher auch ins benachbarte Pfarrhaus der Kirche übertragen, wo zusätzlich Stühle für die Gäste aufgestellt waren. Sie alle waren vereint in ihren Gedanken an den Verstorbenen, dem Pfarrerin Zilian mit ihren Worten sehr nahe kam. Etwa mit diesen: „Er war immer ein Mensch auf Augenhöhe, dessen Augen Wärme ausstrahlten.“
Und sie erinnerte an den Moment vor wenigen Wochen, da der Vater die Verantwortung für den Familienbetrieb in die Hände seiner Töchter legte, die seitdem Geschäftsführerinnen des Haustechnik-Unternehmens sind. Zilian betonte, dass dies der Moment war, „in dem seine Kraft einbrach“.
Es war auch die Zeit, in der Schulhoff — der schon seit einiger Zeit an einer Krebserkrankung litt — noch „mit letzter Kraft“ die Rede beim Neujahrempfang des NRW-Handwerks gehalten habe: „Es war eine Abschiedsrede. Die beste, die er je gehalten hat. In die er sein ganzes Herz gelegt hat. Er sprach, wie ein Vater zu seiner Familie spricht.“ Schulhoff sei ein Christenmensch gewesen: „Er hat gelebt, was Jesus uns gelehrt hat: Versöhnung und Frieden, Gerechtigkeit und Feindesliebe.“
Sehr persönliche Worte kamen auch von Nikolaus Schneider, dem Ratsvorsitzenden der Evangelischen Kirche Deutschlands. Man habe ein „freundschaftliches Miteinander“ gepflegt. Schulhoff habe mit Leidenschaft für seine Vision von einem „gerechten, freien und sozialen Miteinander“ gekämpft.
Wolfgang Schulhoff wurde unter großem Geleit auf dem Südfriedhof beigesetzt.