<strong>Düsseldorf. Das rote Dach ist bald Vergangenheit. Stattdessen schwingt das traditionelle Rot der LTU-Jets künftig von der Heckflosse über den hinteren Rumpf und den Flugzeugbauch bis ans Bugrad. Das neue Design, das die Flugzeuge im Zuge der turnusmäßigen Lackierungen erhalten werden, soll auch einen Wandel unterstreichen - den Wandel vom Ferienflieger zur Linienfluggesellschaft mit Schwerpunkt im Fernverkehr. Das unterstreichen auch die neuen modernen Uniformen, in denen die Flugbegleiter ab April die Gäste an Bord begrüßen werden.

Fitness-Magazin kreiert gesunde Bordmahlzeiten

"Wir wollen auf die Chartergäste selbstverständlich auch künftig nicht verzichten, aber wir werden mehr und mehr zum Geschäftsflieger", sagt LTU-Chef Jürgen Marbach. Diesem neuen Marktauftritt will das Unternehmen auch in Bezug auf die Passagierverpflegung Rechnung tragen: Gemeinsam mit Ernährungsexperten eines Fitness- und Lifestyle-Magazins und dem Caterer Gate Gourmet wurde ein neues Verpflegungskonzept entwickelt, bei dem Vielfalt und gesunde Ernährung der Passagiere noch stärker im Vordergrund stehen: Für die Economy Class eine ausgewogene Kost aus kalten und warmen Speisen, für die Business Class Mahlzeiten, die auf die individuellen Bedürfnisse der Passagiere abgestimmt sind. Das alles passt auch zur neuen Finanzsituation: Das lange in tiefroten Zahlen fliegende Unternehmen will 2007 wieder Gewinne machen. Eine "schwarze Null" könne er nach den beiden ersten Geschäftsmonaten dieses Jahres, die ein Umsatzwachstum von 12,5 Prozent beschert hatten, schon jetzt garantieren, sagt Marbach. Und falls es gelänge, das prognostizierte Jahreswachstum von fünf Prozent zu übertreffen, sei sogar ein zweistelliger Millionen-Gewinn möglich. In dieser Situation sei zum Überleben der LTU ein Investor nicht mehr nötig, sagt auch Mehrheitsgesellschafter und Aufsichtsratsvorsitzender Hans Rudolf Wöhrl. Allerdings sei man nach wie vor für Partnerschaften offen. Deshalb führe man auch "sehr konkrete Gespräche" mit der Condor. Ein Zusammengehen beider Gesellschaften bietet nach Wöhrls Worten ein Einsparpotenzial von rund 70 Millionen Euro. Wöhrl geht aber nicht davon aus, dass die Gespräche bald zu einem Abschluss kommen. Die Bilanz

Umsatz: Die LTU setzte im vergangenen Jahr 1,061 Milliarden Euro um und erzielte damit ein Minus von 14 Millionen Euro. Ein sehr gutes Ergebnis, weil zunächst ein Minus von 45 Millionen Euro erwartet worden war.

Passagiere: Im vergangenen Jahr transportierte man 5,75 Millionen Passagiere. Die 26 Flugzeuge des Unternehmen waren damit zu 82,1 Prozent ausgelastet.

Planung: Für 2007 ist eine Umsatzsteigerung von fünf Prozent und ein Passagierwachstum von zwei Prozent geplant.