FFT Juta: Er ist Opfer und Täter zur gleichen Zeit
Enda Walshs „Misterman“ kommt als Produktion für Schüler ab 15 Jahre ins FFT Juta.
<strong>Düsseldorf. In besinnungslosem Zorn tritt "Misterman" Thomas Magill ein kleines Hündchen, das ihn gebissen hat, zu Tode. Die Szene ist prototypisch für den Inhalt des Stücks "Misterman" des irischen Autoren Enda Walsh, das am Dienstag, 20 Uhr, Premiere im FFT Juta hat. Die Inszenierung von Bernd Plöger richtet sich an ein Publikum ab 15 Jahren und sieht eine anschließende Diskussion zwischen Team und Schulklassen vor. "Misterman" ist ein Einmannstück, bei dem Dialoge mit nicht sichtbaren Figuren geführt werden. Darsteller Alexander Wipprecht, 1974 in Düsseldorf geboren, spielt zugleich den Protagonisten Thomas Magill und schlüpft nebenbei in die Rollen von Mutter, Nachbarn und sonstigen Nebenfiguren. Die Verwandlung erschöpft sich allerdings in der Änderung von Tonfall und Körperhaltung. Dabei erschließt sich dem Betrachter die Zuordnung nicht sofort, doch mit der Zeit wird klar, welche Personen sich hinter den Stimmen und Gebärden verbergen.
Thomas Magill befindet sich außerhalb der Gemeinschaft des irischen Dorfes Inishfree. Der Vater ist tot, die Mutter krank und als Erziehungsberechtigte ausgefallen - im Gegenteil: Thomas muss sich intensiv um sie kümmern und behandelt sie wie ein Kind. "Zieh einen verdammten zweiten Pulli an, wenn du frierst, und setz dich nicht so nah an den Gasherd", herrscht er sie an.
Premiere: FFT Juta, Wilhelm-Marx-Haus, 6. März, 20 Uhr.
Inszenierung: Sie kann als mobiles Stück von Schulen gebucht werden, ab Klasse 9. Informationen unter 3 0211/32 72 10.