Endlich wieder eine Messe für die alte Kunst
Die Antique Kunstmesse im Flughafen knüpft an gute, alte Zeiten des Handels an.
<strong>Düsseldorf. Die Antique & Kunstmesse Düsseldorf versucht, an die Westdeutsche Kunstmesse anzuknüpfen, die früher zwischen Köln und Düsseldorf alternierte, bevor sie ganz nach Köln abgewandert ist. Der Veranstalter, die TexStyle GmbH aus Neuss und Ex-Kunstmesse-Chef Josef M. Renk, haben sich für den Erstling rührende Mühe gegeben. Während draußen die Flugzeuge starten, lässt es sich drinnen über neuen Teppichboden schreiten, entlang eines klar durchdachten Gehweg-Systems. 55 Galerien für Stilmöbel, Schmuck, Glas, Gemälde und Grafiken laden zum Verweilen und Kaufen ein. Das einzige, was die Organisatoren nicht verwandeln können, ist der Standort. Die "Eventhalle" im "Modul E" liegt auf dem weitläufigen Flughafen-Gelände und ist trotz einiger Schilder schwer zu finden.
Spontan-Käufer aus Düsseldorf sind bei den Kunsthändlern beliebt
Die Händler selbst sind glücklich, wieder in Düsseldorf zu sein. Georg Britsch aus Schussenried kennt sich seit 35 Jahren auf dem Köln-Düsseldorfer-Kunstmarkt aus und lobt: "Die Düsseldorfer Kunden sind mir die liebsten. Sie kaufen spontan das, was ihnen gefällt." Er hat ihnen einen Sankt Martin in barocker Ritterrüstung mit alter Farbfassung von 1680 mitgebracht (14 000 Euro). Ein heiliger Georg hoch zu Ross von 1700 kostet 38 000 Euro Empire-Pendulen bietet Esch für 14 000 bis 16 000 Euro in Bronze, feuervergoldet, an. Eine Wildschwein-Terrine aus Lothringer Erde gibt es bei Boettcher. Hans Eitzenberger glänzt mit Kaukasus-Teppichen, der Kunstsalon Franke mit einem Liebermann-Motiv aus dem Garten des Malers am Wannsee (950 000 Euro). Catherine Franke gehört zu den Anhängern der ehemaligen Westdeutschen Kunstmesse. Sie habe es immer bedauert, dass es keine Antiquitätenmesse mehr in der Landeshauptstadt gibt. Ihrer Meinung nach sei dies ein guter Neubeginn. Schepers aus Münster, Schmitz-Avila aus Bad Breisig und Schürenberg aus Aachen gehören zu den Händlern, die in Düsseldorf traditionsgemäß gern gesehen sind. Ihre Kunden aus dem Rheinland wissen längst, dass etwa die Büste einer Heiligen Ursula von 1480 mitsamt Reliquie für 12 000 Euro und ein Kirschbaum-Schrank aus dem Klassizismus für 7800 Euro zu haben sind. Für solche Preise bekommt man aus der Avantgarde allenfalls eine Studentenarbeit.Antique & Kunst
Standort Die neue Antiquitätenmesse liegt am Event-Terminal Modul E, gegenüber vom Parkplatz 24. Auffahrt zum Flughafen, Richtung Abflug, dann rechts Richtung Düsseldorf-Lichtenbroich, geradeaus Richtung Parkplatz P 24. Oder mit der Bahn oder S-Bahn bis zum Flughafen, dann den Schildern "Modul E" folgen.
Öffungszeiten Bis Sonntag, 4. März. Mittwoch bis Samstag 11 bis 20, Sonntag 11 bis 18 Uhr
Preise Eintritt 7 Euro
Aussteller 55 Kunsthändler machen mit, das Gros aus Deutschland. Im Angebot sind stilvolle Möbel, Schmuck, Glas und feines Kunsthandwerk, Gemälde alter und neuer Meister, Grafiken und Skulpturen. Zu den Kostbarkeiten gehören ein Tabernakel-Schrank für 130 000 Eeuro, ein 36-flammiger Lüster aus Neapel für 75 000 Euro und ein Spitzweg für 150 000 Euro. Frühes Meißener Porzellan und altes Silber runden das breite Angebot ab.
Internet: www.akduesseldorf.de