Kurzfilm: DIM ist der Zukunfts-Film aus Düsseldorf
Zwei junge Filmemacher haben mit FH-Studenten einen satirischen Streifen gedreht.
Düsseldorf. Ein Science-Fiction-Film aus Düsseldorf? Geht das? Wo wird gedreht, wo lagern die Kulissen? Die Brüder Axel und Henning Ricke und ihr Team haben es geschafft. "Deus in Machina"(DIM) heißt der 28-minütige Kurzfilm. Die Filmstiftung NRW hat das Projekt mit 35 000 Euro gefördert. Morgen ist um 22.30 Uhr Premiere im Savoy Theater. Das Besondere ist, dass der Film zum großen Teil am Computer entstanden ist.
Die Ricke-Brüder haben das Drehbuch geschrieben, sie führten Regie, und Henning leitete die Postproduktion, die digitale Nachbearbeitung. Er sagt: "Deus in Machina ist ein satirischer Science-Fiction." Die Handlung: Im Jahr 2075 ist die Welt nüchtern und kalt. Kein Platz für Träumer wie Lutz (David Winter). "Der junge Held versucht, dem System zu entkommen. Dabei hilft ihm sein älterer Freund Jannik, den Reinhardt Firchow spielt", erklärt der 26-Jährige. Alle Darsteller haben ohne Gage gearbeitet.
Doch bis der Film sein endgültiges Aussehen hatte, waren 20 Monate Nachbearbeitung der Szenen am Computer nötig. Zum Vergleich: Nur gut vier Monate haben der Kulissenbau und andere Vorbereitungen gedauert. Nach 16 Drehtagen in einer Haaner Fabrikhalle hatte das Team das Material für den Rohschnitt zusammen.
Für viele Aufnahmen wurde das Greenscreen-Verfahren verwandt: Die Darsteller agieren vor einem grünen Hintergrund. Den kann man später am Computer etwa durch eine Stadt ersetzen. Bartos Przyblya ist einer der Composer, die am Computer generierte Szenen mit dem Film zusammensetzen. "Der Computer schmeißt den grünen Hintergrund raus. Und wir setzen einen neuen ein", erklärt der 27-jährige Medientechnik-Student.
Das Nachbearbeitungs-Team besteht im Kern aus acht FH-Studenten, die erst während eines Praxis-Semesters, später in ihrer Freizeit am Film arbeiteten. Przyblya erklärt, wie eine der Szenen entsteht: "Die Protagonisten sitzen am Tisch. Das wurde mit Greenscreen gefilmt." Hinter ihnen befindet sich in der Endfassung ein Fenster, durch das eine futuristische Stadt mit Gebäuden, Straßen und Flugobjekten zu sehen ist. "Jede Ebene muss einzeln per Computer eingefügt werden - Himmel, Gebäude, Straßen. . . Als würde ich aus einer Zeitung Personen ausschneiden und kollagenartig zusammensetzen."
Sein Kommilitone Thorsten Lechner (27) ergänzt: "Wir können alles ändern, ohne die Szene neu zu drehen." Dennoch haben die Jungfilmer versucht, möglichst oft mit realen Kulissen zu arbeiten. "Wenn zu viel aus dem Computer kommt, sieht es nicht mehr echt aus."