Luxus-Suite auf Sylt nicht bezahlt
23 Vorstrafen: Familienvater muss vermutlich für einige Jahre ins Gefängnis.
Düsseldof. Einen Riesenschuldenberg hat Sebastian R. (Name geändert) in den vergangenen Jahren angehäuft. Trotzdem wollte der 34-Jährige seiner Familie etwas Besonderes bieten. Über Weihnachten und Silvester buchte er für sich, seine Frau, die dreijährige Tochter und den Hund eine Luxus-Suite in einem Sylter Hotel. Die Rechnung von 15 560,90 Euro konnte der Kaufmann nicht bezahlen. Wegen Betrugs musste er sich jetzt vor dem Amtsgericht verantworten.
Vom 20. Dezember bis zum 3. Januar vergangenen Jahres ließ es sich die Familie in der 60 Quadratmeter großen Suite „Meerselte“ gut gehen. Es wurde an nichts gespart, die Frisör-Rechnung, Restaurant- und Barbesuche, ein Weihnachts-Arrangement mit fünf Gängen und sogar 30 Tombola-Lose für je zehn Euro ließ Sebastian R. auf die Rechnung setzen. Allein 420 Euro kostete die „Haustier-Logie“. Dem Kaufmann war von vornherein klar, dass er das alles nicht bezahlen konnte. „Ich kann nicht mit Geld umgehen“, erklärte der 34-Jährige, der nicht zum ersten Mal Urlaub auf Kosten anderer Leute gemacht hat.
Bereits 2010 hatte sich das Paar in einem Hotel in Ascheberg eingemietet und sogar das Trinkgeld auf die Rechnung schreiben lassen. Dabei war ein Schaden von 2549,55 Euro entstanden. Außerdem ist der Kaufmann nach eigenen Angaben „bestellsüchtig“. Immer wieder ordert er im Internet Waren, die er nicht bezahlen kann — und die man eigentlich auch nicht braucht, wie einen blauen Lenkdrachen für 244 Euro.
Insgesamt 23 Vorstrafen hat Sebastian R. schon angesammelt. Darum gab für ihn auch keine Bewährungsstrafe mehr. Für den Urlaub in Sylt muss er eineinhalb Jahre ins Gefängnis. Da insgesamt noch Bewährungsstrafen über fünf Jahre offen stehen, kann es sein, dass der Familienvater mehr als sechs Jahre in Haft sitzen wird.