Düsseldorf Maite Kelly: „Wir waren als Family Volkshippies“

Am 5. März präsentiert Maite Kelly im Capitol-Theater ihr neues Album „Sieben Leben für dich“.

Foto: Christian Barz

Düsseldorf. Einst gehörte sie zu den jüngsten Mitgliedern der Kelly-Family. Nach deren Ende wird sie für die eigenen Kinder zur „Vollzeitmutter“ und kehrt der großen Bühne den Rücken zu. Später kommt sie im Kölner Musical Dome als Tracy bei „Hairspray“ ins Rampenlicht zurück. Jetzt startet Kelly wieder eine neue Karriere und das mit ihrem Album „Sieben Leben für Dich“, bei dem sie Schlager und Pop vereinigt. Damit steht sie am 5. März auf der Bühne des Capitol-Theaters. Die WZ sprach mit ihr.

„Auf Deutsch Lieder zu schreiben, hat für mich auch in der Hairspray-Zeit begonnen. Dort habe ich die Grundlagen für meine heutige Karriere gelernt. Das war ein echter Knochenjob und eine sehr harte Schule - aber es war die Basis als Entertainerin und hat mich bis heute geprägt.“

Ursprünglich war Maite Kelly in Sachen Musical eher skeptisch: „Ich dachte, ich sei viel zu alt dafür und beim Casting waren auch alle deutlich jünger als ich. Entdeckt und eingeladen wurde ich bei einer Kochshow im Fernsehen. Die wussten zunächst gar nicht, dass ich mal zur Kelly-Family gehört habe.“

Auch ihre aktuelle Show baut Kelly auf dem auf, was sie damals in Köln gelernt hat. „Ich habe eine junge Band und es wird auch wieder getanzt. Für mich ist Tanzen mein Sport und meine Therapie. Es wird eine zweieinhalbstündige Reise zu all den Einflüssen, die mich musikalisch geprägt haben. Neben den neuen Songs wird es auch einige der alten Kelly-Songs zu hören geben. Es wird kein Musical, aber eine Show mit viel Glamour, viel Energie und Emotionen.“ Ihr aktuelles Album ist derzeit auf der Erfolgsspur. Nachdem nach drei Monaten Gold beim Verkauf erreicht wurde, ist jetzt Platin im Blick.

„Es wird ein klein wenig an Las Vegas erinnern, aber trotzdem will ich nahe am Publikum dran sein. Die Leute wollen authentische Künstler und keine Stars aus Plastik.“ Zu den Vorbildern gehören da Künstler wie Bruce Springsteen. „Das war mein erstes Stadionkonzert, das ich erlebt habe. Es hat sich angefüllt wie eine große Umarmung. Bei mir gibt es aber mehr Lichtshow, ich bin schließlich eine Frau.“

Mit dem Genre Schlager hat Maite Kelly, die alle Songs selbst geschrieben hat, kein Problem: „Ich bin damit groß geworden. Mit der Kelly-Family haben wir Folkpop gemacht, waren aber ständig in den großen Schlagershows. Wie waren zwar eine Hippie-Familie, aber halt eher Volkshippies.“

Unter den Geschwistern gibt es bei den Kellys keine Konkurrenz. „Meine Brüder sind sehr stolz auf mich und pushen mich. Wir bewundern uns gegenseitig, für das, was wir machen. Was Angelo mit seiner Familie auf die Beine stellt, finde ich sehr authentisch. Es ist schön, dass seine Kinder da voll mitziehen. Meine Kinder stehen da eher auf Tanzen und Eislaufen. Ich konnte sie nicht überzeugen, ein Instrument zu lernen.“

Der Titel „Sieben Leben für Dich“ steht für Kelly für unendliche Liebe und unendliche Stärke, die man für andere Menschen einsetzt. „Für sich selbst stark zu sein, ist langweilig. Ich bin lieber für andere Menschen stark.“ Auch ernste Themen wie den Tod behandelt Maite Kelly in ihren Liedern. „Ich habe mit meinen beiden Eltern schon früh sehr wichtige Menschen verloren. Vielleicht hat das meinen Blick auf das Leben etwas weiser gemacht. Man muss so schwierige Situationen auch als Chance verstehen“, sagt Kelly, die gerade schon neue Songs für das nächste Album schreibt. „Beim Debüt waren es 100 Skizzen und 30 Stücke, aus denen ich die 13 Songs für das Album ausgewählt habe.“