Gericht Mann zum dritten Mal wegen Wohnen am Düsseldorfer Flughafen vor Gericht

Düsseldorf · Zum Prozess am Montag erschienen nur die zehn Zeugen. Der 40-Jährige hatte im Gefängnis keine Ladung bekommen.

Schon mehrfach war Jovanco A. verurteilt worden. Immer wieder kehrte er zum Flughafen zurück.

Foto: Dieter Sieckmeyer

Der Flughafen ist seine zweite Heimat. Gerade deshalb hat Jovanco A. jetzt schon einen neuen Wohnsitz: eine Zelle im Gefängnis. Dort sitzt er derzeit und wartet auf seinen Prozess wegen Hausfriedensbruches.

Vor zwei Jahren tauchte der Kraftfahrer aus Bulgarien zum ersten Mal am Düsseldorfer Flughafen auf. Dabei fiel er aber unangenehm auf, weil er Fluggäste anpöbelte. Und sich mit den Security-Kräften anlegte. Deshalb bekam er vom Flughafen ein Hausverbot auferlegt. An das er sich allerdings nicht hielt. Die erste Haftstrafe (drei Monate) wegen Verstoß gegen das Hausverbot wurde damals noch zur Bewährung ausgesetzt.

Doch den Rat der damaligen Richterin, sich vom Airport fernzuhalten, ignorierte er und wurde zum schnellsten Rückfälligen, den das Amtsgericht je erlebt hat. Dafür gab’s dann fünf Monate Gefängnis. Die saß der Angeklagte ab. Nur um dann erneut in der Abflughalle aufzutauchen. Mittlerweile kennt den unbelehrbaren Obdachlosen jeder, der hier für die Sicherheit der Fluggäste zuständig ist. Und da man die Fälle gesammelt hat, sollte gestern wegen sieben weiteren Verstößen vor dem Düsseldorfer Amtsgericht verhandelt werden. Vor dem Saal warten die zehn Zeugen vergeblich auf den Prozessauftakt. Denn Jovanco A.. erschien nicht. Auf dem Irrweg durch verschiedene Haftanstalten, war die Ladung nicht angekommen. Deshalb muss er jetzt noch einen Monat im Gefängnis abwarten, bis ein neuer Termin stattfindet. bk