Mehr Wohnungen statt Büros im künftigen Andreasquartier

Hinter dem Amtsgericht entsteht ein Luxuskarree. Der Umbau des Gerichts ist eine Herausforderung.

Düsseldorf. Es ist ein Trend bei großen Bauprojekten in Düsseldorf und er hat inzwischen auch das Andreasquartier in der Altstadt erfasst: weniger Büros, stattdessen mehr Wohnungen. In diese Richtung hat die Frankonia ihre Pläne für das Gebiet hinter dem alten Amts- und Landesgericht verändert. 376 Wohnungen sollen dort nach jüngstem Stand bis 2015 entstehen — zu exklusiven Preisen.

Es ist ein ganzer Block, der zwischen Mühlen-, Neubrück- und Ratinger Straße sowie Liefergasse bebaut wird. Vorn entstehen Wohnungen im einstigen Gerichtsgebäude, der Rest der 1,8-Hektar-Fläche wird durch Neubauten ergänzt, mit bebautem und begrüntem Innenhof. Zurzeit entsteht die Tiefgarage, die auf drei Etagen Plätze für 635 Fahrzeuge bieten wird.

Doch bald sollen die Arbeiten für die Hochbauten beginnen, deshalb lud Bauherr Frankonia gestern auf die Baustelle. Herzstück des Projekts ist das Gerichtsgebäude aus den 20er Jahren, das nach den Regeln des Denkmalschutzes umgebaut wird. Die Bewohner werden das Gebäude über das imposante Foyer betreten, das im Original-Erscheinungsbild saniert wird. Der Umbau des Hauses ist eine Herausforderung, wie Architekt Jascha Klusen gestern erläuterte: „Weil die Unterkanten der Fenster zum Teil auf 1,50 Meter Höhe liegen, müssen die Böden deutlich angehoben werden.“

Sämtliche Wohnungen werden verkauft, allerdings rechnet Benno Maubach von Frankonia Eurobau auch mit Kapitalanlegern, die weitervermieten. Die Preise starten laut Maubach im Erdgeschoss bei 3500 Euro pro Quadratmeter. Allerdings werden im 1. Stock schon mehr als 6000 Euro verlangt, zum Beispiel 600 000 Euro für 95 Quadratmeter. Für Leute mit sehr viel Geld sind auch bis zu 400 Quadratmeter mit Blick über die Stadt im Programm — für rund vier Millionen Euro.

Insgesamt 290 Millionen Euro investiert die Frankonia in das Projekt. Etwa 20 Prozent der Wohnungen sind laut Maubach inzwischen verkauft. Wohnen im Zentrum ist im Kommen, auch da folgt die Frankonia einem aktuellen Trend. Schallschutzfenster sollen gegen den Lärm der Altstadt schützen. Die Bewohner werden auf einen Concierge-Service zurückgreifen können, von dem man sich nicht nur ein Paket annehmen, sondern auch mal die Wohnung putzen lassen kann.