Messerattacke im Rotlicht-Bezirk
Freier hatte verletzte 57-Jährige in ihrer Wohnung zurückgelassen.
Am Montagabend gegen 20.05 Uhr erschien ein 24-Jähriger auf der Wache der Bundespolizei im Hauptbahnhof. Er gab an, eine Frau mit einem Messer angegriffen und verletzt in einer Wohnung an der Kurfürstenstraße zurückgelassen zu haben. Die Beamten machten sich sofort zu der Adresse auf, konnten aber bald Entwarnung geben. Die 57-Jährige war zwar durch Messerstiche verletzt worden, schwebte aber nicht in Lebensgefahr. Trotzdem wurde eine Mordkommission eingerichtet und die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines versuchten Tötungsdeliktes.
Der 24-Jährige hatte sich nach seinem Geständnis widerstandslos festnehmen lassen. Zunächst waren die Hintergründe völlig unklar. Schließlich stellte sich aber heraus, dass es sich bei dem Opfer um eine Prostituierte handelt, die ihre „Arbeitswohnung“ im Rotlicht-Bezirk an der Kurfürstenstraße hat. Nach WZ-Informationen soll der Tatverdächtige die Frau bereits mehrfach aufgesucht haben.
So offensichtlich auch am Montagabend. Was dann zu dem Streit zwischen den beiden führte, konnte noch nicht ermittelt werden. Doch plötzlich ergriff der 24-Jährige ein Messer und stach mehrfach auf die Frau ein, die er dann allein in der Wohnung zurück ließ. Vermutlich hat er angenommen, sein Opfer schwer verletzt zu haben, als er sich entschloss, die Wache am Hauptbahnhof aufzusuchen. Er machte zu der Tat bisher keine Angaben.
Die 57-Jährige wurde sofort ins Krankenhaus gebracht. Dort stellten die Ärzte schnell fest, dass die Stichverletzungen nicht lebensbedrohlich waren. Die Frau konnte nach ambulanter Behandlung bereits wieder nach Hause entlassen werden.
Die Staatsanwaltschaft geht zurzeit davon aus, dass der 24-jährige Mann heimtückisch gehandelt hat und die Frau umbringen wollte. Die Ermittlungen der Mordkommission dauern an.