„Düsseldorfs schlimmster Nachbar“ Mieter-Terror: Acht Monate Haft
„Düsseldorfs schlimmster Nachbar“ kassierte seine nächste Strafe.
Düsseldorf. Seit Jahren beschäftigt ein 56-jähriger Ingenieur die Gerichte, weil er ständig seine Mitbewohner terrorisiert. Zweimal wurde „Düsseldorfs schlimmster Nachbar“ schon zu Haftstrafen verurteilt, die aber noch nicht rechtskräftig sind. Am Mittwoch stand der Mann erneut vor Gericht. Fünf verschiedene Anklagen musste der Staatsanwalt vorlesen, von der gefährlichen Körperverletzung bis zur Sachbeschädigung. Am Ende kam der Ingenieur seinem Umzug in eine Gefängniszelle erheblich näher.
Nachdem der absolut seriös auftretende Angeklagte seine Wohnung an der Corneliusstraße räumen musste, fand er ein Appartement in Lörick. Dort dauerte es angeblich nur eine Woche, bis auch seine neuen Nachbarn nachts nicht mehr in den Schlaf kamen, weil der 56-Jährige schreiend durch den Hausflur laufen und an den Türen klingeln soll.
Einem Hausbewohner sprühte er im November vergangenen Jahres morgens Pfefferspray in die Augen. Im Februar diesen Jahres soll er so kräftig gegen die Wohnungstür einer Rentnerin getreten haben, dass das Schloss nicht mehr funktionierte. Und einen 26-jährigen Studenten soll der Angeklagte auf der Kölner Landstraße geschlagen haben. Den hatte der Ingenieur zuvor auch noch gegen seinen Willen fotografiert.
Selbst mit seinem zugeteilten Pflichtverteidiger wollte der 56-Jährige nicht zusammenarbeiten: „Der wäre lieber Staatsanwalt geworden.“ Denn der Angeklagte sieht sich selbst als Opfer und fühlt sich von seinen Nachbarn terrorisiert, die sogar seine E-Mails abfangen würden.
Ein psychologischer Gutachter stellte fest, dass der Ingenieur an einer „paranoiden Persönlichkeitsstörung“ leidet und vermindert schuldfähig ist. Trotzdem verurteilte ihn die Amtsrichterin zu einer Haftstrafe von acht Monaten ohne Bewährung. Zurzeit befindet sich der Mann übrigens wieder auf Wohnungssuche. Sein Appartement in Lörick muss er bis Ende Juli räumen.