Düsseldorf Mit K.o.-Tropfen: Frau soll Müllmann mehrfach vergewaltigt haben
Später lauerte der 30-Jährige seiner Ex-Freundin auf und schlug mit der Faust zu. Er muss sechs Monate ins Gefängnis.
Düsseldorf. Zweimal soll eine 26-Jährige ihren Ex-Freund betäubt und anschließend sexuell missbraucht haben. Der 30-jährige Müllmann spricht von Vergewaltigung, das Landgericht geht davon aus, dass offenbar eine „Herablassung“ stattgefunden hat. Auf der Anklagebank saß allerdings am Montag der 30—Jährige. Der soll seiner Ex-Freundin wenige Tage später vor der Schule ihrer Tochter aufgelauert und ihr einen Faustschlag vor die Stirn verpasst haben.
Im Frühjahr dieses Jahres habe die 26-Jährige ihm K.o.-Tropfen oder ähnliche Medikamente ins Essen oder die Getränke gemischt: „Danach bin ich ohnmächtig geworden.“ Sozusagen als Test, ob er sich das Ganze nur eingebildet habe, traf sich der Müllmann einige Tage später erneut mit der angehenden Altenpflegerin. Auch diesmal sei er wieder betäubt worden. Als der 30-Jährige in seiner Wohnung wach wurde, habe er blutende Wunden gehabt.
Eine Anzeige habe er aber nicht erstattet: „Ich gehe doch nicht zur Polizei. Ich bin halber Sizilianer.“ Stattdessen wollte er die Angelegenheit auf eigene Faust regeln. Eine Woche tauchte der Müllmann nachmittags auf, als seine Ex-Freundin ihre sechs Jahre alte Tochter von der Schule abholen wollte. Er habe nicht vorgehabt, die Frau zu misshandeln.
Den Schlag auf die Stirn räumte der 30-Jährige allerdings ein. Er habe durch die Strafanzeige seinen Job und seine Wohnung verloren. Inzwischen sitzt der Angeklagte im Gefängnis. Er soll die 26-Jährige im Vorfeld des Prozesses mit einem Messer angegriffen haben, was der Mann allerdings vehement bestreitet.
Was tatsächlich in der Wohnung stattgefunden hat, war für das Gericht zweitrangig. Selbstjustiz sei nicht zu dulden. Darum wurde der 30-Jährige zu sechs Monaten Haft verurteilt.