Mitsubishi-Electric-Halle: Im Karneval lacht noch immer die Philipshalle

Die Halle heißt jetzt Mitsubishi Electric, aber im Januar gibt es dort wieder die „Lachende Philipshalle“.

Düsseldorf. Alles ist neu an der Siegburger Straße. Vor allem die gigantische Leuchtschrift auf dem Dach: Mitsubishi-Electric-Halle. So heißt Düsseldorfs traditionsreichste Location für Großveranstaltungen seit diesem Jahr, das japanische Unternehmen zahlt dem Vernehmen nach 200 000 Euro pro Jahr für die Namensrechte. Im Karneval allerdings ist das noch nicht angekommen: Am 21. Januar 2012 wird an der Siegburger Straße wieder unter dem Titel „Lachende Philipshalle“ gefeiert.

Kurzzeitig wurde auf der Internetseite der Halle mal für die „Lachende Mitsubishi-Electric-Halle“ geworben. Doch da legte der Veranstalter, die Otto Hofner GmbH aus Köln, Einspruch ein. „Unsere Titel sind Marken“, erklärt Prokurist Michael Burgmer. „Das können wir nicht ohne Weiteres ändern — und wollen es auch nicht.“

Das Unternehmen veranstaltet die lachenden Hallen seit 1965 in zahlreichen Städten, seit fast 40 Jahren auch in der Philipshalle. „Der Name ist über Jahrzehnte gewachsen und bekanntgeworden“, sagt Burgmer und verweist auf das Beispiel Köln, wo die Veranstaltung auch noch immer „Lachende Kölnarena“ heißt, obwohl die Halle jetzt von Lanxess gesponsert wird.

Die Plakate für den Januar-Termin in Düsseldorf seien ohnehin gedruckt worden, als die Halle noch Philipshalle hieß. Aber auch für die Zukunft sieht Michael Burgmer keinen Spielraum: „Der Name bleibt — zumindest bis die Halle vielleicht irgendwann mal abgerissen wird.“

Andere Veranstalter indes nähmen die Namensänderung gut an, sagt Hallenleiterin Annette Röttgen. Schon weil die Traditionshalle mit dem Geld des neuen Sponsors modernisiert und attraktiver gestalten worden sei. „Aber der Name Philipshalle wird sich immer wieder noch irgendwo finden.“ Zum Beispiel an den Eingängen zur U-Bahn, auf deren Schildern noch immer „Oberbilk S/Philipshalle“ steht. Das allerdings soll im Januar mit dem Fahrplanwechsel vorbei sein — die Stationen der Busse, U- und S-Bahnen werden dann schlicht in „Oberbilk“ umbenannt, die Halle taucht gar nicht mehr auf.

Annette Röttgen zeigt Verständnis für die Entscheidung der Hofner GmbH: „Das ist eben eine Traditionsveranstaltung.“ Bei Mitsubishi Electric in Ratingen war die Causa „Lachende Philipshalle“ bislang gänzlich unbekannt. Auf Anfrage der WZ hieß es zunächst, man wolle eine Position zum Thema intern abstimmen — und dann, man schließe sich der Meinung der Hallenleitung an.

Für die Künstler indes sind Namen einfach Schall und Rauch. „Wir freuen uns einfach auf die Veranstaltung, egal wie sie heißt“, sagt Oliver Decker von der Band ohne Bart. Zur Güte schlägt er folgenden Titel-Kompromiss vor: „Die Lachende Philipshalle in der Mitsubishi-Electric-Halle — aber das ist wohl ein bisschen zu lang.“