Mode-Design für Individualisten
An der Fichtenstraße schwelgte das Publikum am Sonntag wieder im Kaufrausch.
Düsseldorf. Design-Börsen und Handmade-Märkte haben Konjunktur. Und weil die Düsseldorfer in der Aussteller-Szene als entspannt und sehr kauffreudig gelten, wundert es nicht, dass das Interesse der Aussteller an Aktionen wie „Kaufrauschen“ steigt. Zum fünften Mal kamen am Sonntag Aussteller aus ganz Deutschland, um ihre Designstücke im Kulturzentrum Zakk an der Fichtenstraße zu verkaufen.
Knapp 1000 Quadratmeter standen dabei für Mode, Design und Accessoires diverser Kleinlabels zur Verfügung. „Wir hatten diesmal fast 200 Interessenten, aber Platz ist nur für maximal 60 Aussteller“, berichtet Lisa Schmidt, zuständig für die Organisation.
Rappelvoll war es streckenweise schon am Vormittag im Zakk. Auf der Suche nach ausgefallenen Unikaten drängen sich die Besucher unterschiedlichsten Alters vor den Verkaufsständen.
Zum ersten Mal dabei ist Lena Schneider mit ihrem „Le petit salon“ für Naturkosmetik und Pflegeprodukten in Handarbeit. „Ich habe eine konzessionierte Seifenküche im Westerwald, da stelle ich meine Produkte her“, sagt sie. Naturseifen, Badepralinen, Körperpeeling — über mangelnden Absatz kann sie sich nicht beschweren. „Diese Seife hat eine rückfettende Wirkung, weil das pflanzeneigene Glyzerin in den Seifen durch das Kaltrührverfahren erhalten bleibt“, sagt Schneider.
Katrin Lazaruk und Steve McGuire von „Made in Osnabrück“ bieten Recycling-Möbel an und sind schon zum vierten Mal dabei. Eine Garderobe mit Schlüsselbord und Lichtleiste für 78 Euro, hergestellt aus alten Skateboards, sind diesmal der Renner. „Die Düsseldorfer feilschen nicht um den Preis, sie wissen Qualität und Aufwand zu schätzen, das ist sehr angenehm“, lobt Lazaruk die Kunden.
Handgefertigte Etuis und Portemonnaies aus alten Fahrradschläuchen, Lampen aus ausrangierten Waschschüsseln, Gürtel aus Decken der Schweizer Armee mit Schnallen aus Apfelbaum — die Besucher sind von der schier grenzenlosen Kreativität auf dieser Werkschau beeindruckt: „Hier finde ich ausgefallene Geschenke und Hingucker für die Wohnung, einfach wunderbar“, lobt Julia Berchter aus Unterrath das Angebot im Zakk.
Bastian Weber verkauft knallbunte Boxer-Shorts und Socken seines Labels „Unabux“. Er ist aus Koblenz angereist. Ein Weg, der sich lohnt für ihn: „Das ist eine sehr lukrative Veranstaltung hier“, resümiert er schon zur Halbzeit am Mittag.
Kaufrauschen auf Expansionskurs? „Wenn das Interesse auf Käufer- wie Verkäuferseite weiter steigt, brauchen wir wohl eine größere Location“, bemerkt Lisa Schmidt. Aber das sei Zukunftsmusik, denn eigentlich fühlten sich alle wohl im Zakk.