Modemesse verzichtet auf die Herren

Mal wieder bläst die CPD zum Angriff auf Berlin – man trennt sich von der Herrenmodemesse und will künftig mit Premium punkten.

Düsseldorf. Der Modestandort Düsseldorf kommt künftig ohne die Herrenmodemesse HMD aus - und konzentriert sich wieder auf die CPD (Collections Premieren Düsseldorf), die Messe für Damenbekleidung. Das gab die Igedo-Company gestern bekannt. "Wir wollen keinen Gemischtwarenladen mehr", sagt Igedo-Sprecher Thomas Kötter. "Außerdem brauchen wir keine Messe, die uns nichts bringt."

Die Herrenmodemesse, die aus Köln nach Düsseldorf geholt wurde, war zum Schluss zur Bedeutungslosigkeit geschrumpft. Kaum mehr als eine Messehalle war belegt, namhafte Hersteller machten um sie einen Bogen und stellten ihre Kollektionen lieber in den mehr als 1300Showrooms in Düsseldorf und Umgebung aus.

Die CPD bekommt schon für den nächsten Termin (26. bis 28. Juli) eine Frischzellenkur verpasst. "Wir werden uns mit einer moderneren Ausrichtung präsentieren", sagt Mirjam Dietz, die vom neuen Igedo-Chef Philipp Kronen im März nach Düsseldorf zurück geholt wurde, um das angekratze Image der Messe aufzupolieren.

Die einst weltgrößte Modemesse hat mit sinkenden Aussteller- und Besucherzahlen zu kämpfen. Auch in Sachen Glamour hat Konkurrent Berlin derzeit die Nase vorn. Im Sommer läuft dort die Streetfashion-Messe Bread&Butter, die aus Barcelona an die Spree zurückgekehrt ist. Außerdem punktet die Hauptstadt mit der Fashion Week und der Premium.

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"Wir werden das Thema Premium angehen und gegen Berlin anstänkern", sagt Kötter. Schon für Juli habe man "ein bis zwei handvoll große Namen" holen können. Beispielsweise wird es mit "Impulse" eine neue Plattform für exklusive Premium-Marken geben, außerdem eine "Italian Suite" für hochwertige Mode aus Italien. Zudem will man künftig mit den Showroom-Betreibern und der Stadt im Fashion-Net verstärkt zusammenarbeiten.