Nach Prügelattacken: Neue Diskussion um Angsträume
Seit Jahren wird über Kameras an den S-Bahnhöfen geredet — aber nichts passiert. Polizei kommt heute zu den Bürgern.
Nicht nur die Bürger im Stadtteil sind nach den beiden Prügelattacken in der Nacht zum Dienstag schockiert. Innerhalb von zehn Minuten waren an den beiden S-Bahnhöfen in Eller-Süd und Eller-Mitte zwei Männer brutal zusammengeschlagen worden. Dabei wurde ein 31-Jähriger so schwer verletzt, dass sein Zustand lebensbedrohlich war. Ein 20-Jähriger, der als Intensivtäter bekannt ist, sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Doch die Diskussion um Angsträume und Videoüberwachung in Eller ist durch die Schlägereien neu entfacht worden.
Denn von beiden Vorfällen gibt es nach Angaben der Polizei keine Kamera-Aufzeichnungen, die bei der Fahndung nach weiteren Verdächtigen helfen könnten. Sehr zum Ärger von Christian Rütz, dem stellvertretenden CDU-Fraktionsvorsitzenden im Rathaus Eller: „Wir haben immer wieder eine Videoüberwachung in den S-Bahnhöfen gefordert. Stadt und Deutsche Bahn verzögern das aber.“ In der Unterführung Eller-Süd habe es außerdem Datenschutz-Bedenken gegeben. Rütz will das Thema nun auf die Tagesordnung des Kriminalpräventiven Rates setzen.
Die Bürger in Eller können ihre Sorgen heute direkt an die Polizei weitergeben. Thomas Decken, Leiter der Polizeiinspektion Süd, und der Bezirksdienstbeamte Manfred Woyke gehen ab 12 Uhr gemeinsam auf Doppelstreife in dem Stadtteil.