Nachlass von Hanns Friedrichs geht an die HIV-Ambulanz
Der verstorbene Düsseldorfer Modeschöpfer hat die Düsseldorfer Uni-Klinik in seinem Testament maßgeblich bedacht.
Düsseldorf. Wie hoch genau die Summe ist, die der im September vergangenen Jahres verstorbene Düsseldorfer Modeschöpfer Hanns Friedrichs der HIV-Ambulanz für Kinder vermachte, wollte in der Uni-Klinik am Montag niemand genau beziffern.
Doch von einem „maßgeblichen Geldbetrag“ war die Rede. Ganz überraschend kommt Friedrichs posthumes Engagement derweil nicht. „Hanns Friedrichs hat sich schon immer für das Thema HIV und die Behandlung von Infizierten interessiert“, sagt Privatdozent Dr. Hans-Jürgen Laws, Leiter der HIV-Ambulanz.
„Durch seine finanzielle Unterstützung wird es möglich sein, für die kommenden Jahre sowohl die klinische Versorgung HIV-infizierter Kinder als auch die Durchführung entsprechender wissenschaftlicher Forschungsprojekte sicherzustellen“, sagt Dr. Arndt Borkhardt, Direktor der Klinik für Kinder- Onkologie, -Hämatologie und Klinische Immunologie über das Verwendungspotenzial der Spende.
Die Ambulanz für HIV-infizierte und exponierte Kinder (Kinder von HIV-positiven Müttern) in Düsseldorf existiert seit mehr als 20 Jahren. In dieser Zeit sind gemäß Angaben der Klinik mehr als 130 mit HIV infizierte Kinder betreut worden. Viele von ihnen sind mittlerweile erwachsen. Aktuell werden 50 HIV-1 infizierte Kinder behandelt. In Deutschland sei Düsseldorf damit eine der größten Ambulanzen für HIV-1 infizierte Kinder. Zusätzlich wurden in den letzten 15 Jahren etwa 200 HIV-1 exponierte Kinder betreut.
Diese Zahl habe in den letzten Jahren deutlich zugenommen, teilt die Klinik mit. HIV-exponierte Kinder seien zwar nicht infiziert, müssten aber gegenüber HIV und entsprechenden Substanzen in der Schwangerschaft sowie nach der Geburt fortlaufend betreut werden. An der Universitätsfrauenklinik in Düsseldorf entbinden zwischen 15 und 20 HIV-1 positive Mütter pro Jahr, deren Neugeborene aufgenommen ambulant nachbetreut werden. Durch die als effektiv geltende Transmissionsprophylaxe soll die HIV-1 Übertragungsrate von der Mutter auf das Kind im Zentrum an der Uniklinik unter einem Prozent liegen.