Nachwuchsforscher als Waschmitteltester

Jungen und Mädchen bekommen in der Henkel-Forscherwelt einen Eindruck, wie Forschungsarbeit funktioniert.

Foto: M. Kriznik

Ein neues Waschmittel zu „erfinden“, ist eine knifflige Angelegenheit. Im Rahmen eines Kurses in der Forscherwelt des Unternehmens Henkel bekamen Jungen und Mädchen einen Einblick, wie „echte“ Forscher dabei vorgehen.

Soeben sind die jungen Wissenschaftler in der Endphase ihres einwöchigen Forschungsprojekts. Während die „Produktdesigner“ im Kreativ-Bereich am letzten Schliff für eine perfekte Verpackung tüfteln, läuft im Forschungslabor nebenan die Produkttestung. Die Kiddies — stilecht in weißen Forscherkitteln und mit Schutzbrillen — haben ein „eigenes“ Waschpulver gemixt. Bei Waschversuchen werden nun optimale Waschbedingungen gegen hartnäckige Flecken ermittelt. Phil (11) und Christine (9) bilden das „20-Grad-Team“. Die Camping-Waschmaschine rotiert. „Pro Minute muss sich die Trommel 15 mal drehen,“ sagt Phil, während er mit Schmackes die Kurbel betätigt. Christine nimmt die Zeit. Im Mini-Wäscher befindet sich ein weißer Lappen. „Den haben wir mit Heidelbeersaft, Wachsmalstiften, Kohle und Rote Bete vollgeschmiert,“ erzählt Phil.

Dann steht die Kurbel still und der große Moment ist da: Nach gründlicher Inspektion steht fest: Der Lappen ist nicht sauber geworden! Die Heidelbeerflecken haben sich knatschgrün verfärbt, die der Roten Bete gelb und auch Spuren von Kohle sind erkennbar. Einzig die Wachsmalkreide-Flecken sind nicht mehr da.

Am Forschertisch gegenüber haben auch Emelie (8) und Christine (10) von der 60-Grad-Truppe ihren Waschversuch abgeschlossen. Ergebnis: Ihr Lappen ist deutlich sauberer geworden als der von Phil und Christine. Lediglich schwachgrüne Spuren des Heidelbeersaftes und der Roten Bete sind zu sehen.

Im Kreativ-Bereich läuft auch die Endphase. Im Rahmen der Forscherwoche gab es nämlich auch einen „Verpackungstag“. Die Nachwuchsforscher ermittelten durch eine Umfrage, was ein verbraucherfreundliches Design ausmacht: Das Produkt muss leicht entnehmbar und die Verpackung gut zu transportieren oder zu stapeln sein. Eine sechseckige Grundfläche ist nicht so platzsparend.

Am „Berg des Wissens“ wird emsig für die Abschlusspräsentation geübt. Vor einer Sitzlandschaft in innovativem Terrassen-Design werden die jungen Forscher ihren Eltern ihre Ergebnisse vorstellen. Christine erzählt: „Unser Waschmittel heißt ‚Lavendel’. Wir haben den Zusatz ‚neu’ auf der Verpackung, denn man kann es fünf mal wieder verwenden.“

Ute Krupp, Leiterin der Forscherwelt: „Die Kinder lernen, wie ein Forscher vorgeht und bekommen einen guten Einblick ins Berufsbild. Sie erleben, wie man an Experimente herangeht und wie Ergebnisse ausgewertet werden.“ Außerdem erleben die Kinder, wie Teamwork funktioniert, wie es ist, kreativ zu sein, miteinander zu kommunizieren und zu diskutieren. Krupp: „Wir bilden echte Forschungsarbeit ab und die Fachdidaktiker helfen uns dabei, dass Kinder das verstehen.“

Die Forscherwelt ist international. „Wir haben ein Programm für Grundschulen entwickelt und gehen auch mit einer Unterrichtsreihe an Schulen nach Russland, Italien, Argentinien und in die Türkei“, sagt Ute Krupp. Das Material wird von den Schulministerien der Länder akkreditiert.