Düsseldorf Neue Schützenchefin: „Es ging ein Ruck durch die Schützen“
Die neue IGDS-Chefin Britta Damm zieht eine Bilanz ihrer ersten Saison. Nur zum Finale ist sie nicht dabei.
Düsseldorf. Im Frühjahr wurde Britta Damm als erste Frau zur Vorsitzenden der Interessengemeinschaft Düsseldorfer Schützen mit rund 15.000 Mitgliedern gewählt. Nun zieht sie Bilanz ihrer ersten Saison: „Ich bin auf vielen Festen in den Stadtteilen gewesen. Ich habe den Eindruck, dass es ein sehr gutes Schützen-Jahr war und sehe auf im Moment keinen akuten Handlungsbedarf.“
Vor allem die von der Linken angestoßene Diskussion über den Charakter des Schützenwesens habe dazu geführt, dass man in den Vereinen enger zusammengerückt ist: „Da ging ein Ruck durch die Schützen. Viele Feste waren in diesem Jahr besser besucht.“ Jedenfalls wenn das Wetter mitspielte. Einige Umzüge mussten wegen Stürmen und Dauerregen abgesagt werden.
Insgesamt habe sie auf den Schützenfesten in den Stadtteilen viel Schönes gesehen: „Dass auf den Kirmesplätzen mal ein freier Platz bleibt, ist nicht zu vermeiden.“ Sie wolle aber zurzeit nicht in die Diskussion eingreifen, ob Feste in den Stadtteilen zusammengelegt werden: „Das sollen die Vereine selbst entscheiden.“
Das gelte auch für die Grafenberger Schützen, die als erster Düsseldorfer Verein beschlossen haben, nur noch alle zwei Jahre zu feiern. Damm: „Das ist gar nicht so neu. Im Meerbuscher Raum wird das bereits erfolgreich gemacht.“
Auf die Frage, was am meisten beeindruckt hat, braucht die IGDS-Chefin nicht nachzudenken: „Das Engagement der Schützen in Eller und Holthausen für die Flüchtlinge. Die einen haben ganz kurzfristig ihren Schützenplatz für Zelte zur Verfügung gestellt.“ In Holthausen beschlossen die Sebastianer spontan, Flüchtlingskinder kostenlos auf die Kirmes einzuladen: „Das war großes Kino für mich.“
Insgesamt will Britta Damm die Eindrücke ihrer ersten Saison erst einmal in Ruhe reflektieren. Am Wochenende startet sie zu einem Urlaub nach Cuxhaven. Da verpasst sie das letzte Schützenfest, das traditionell in Unterrath stattfindet: „Dafür war ich aber am vergangenen Wochenende zum Gästekönigsschießen.“ Prompt schoss die IGDS-Vorsitzende auch den Vogel ab. So werden die Unterrather diesmal ohne ihre Gästekönigin feiern müssen.