Düsseldorf Neuer Kö-Kaufhof nimmt Gestalt an

Noch ist im Untergeschoss Baustelle. Doch am 3. November soll Eröffnung gefeiert werden — auch unter dem Carsch-Haus.

Lars Thiele leitet als Geschäftsführer den Kaufhof.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Die Eingänge von Kaufhof und Carsch-Haus im U-Bahnhof Heinrich-Heine-Allee sind fast komplett mit Plane verhängt. Beim Kaufhof führt nur ganz links ein Gang aus Pressspanplatten in das Basement des Warenhauses, beim Carsch-Haus eine kleine Pforte ganz rechts. Aber in beiden Häusern erkennt man bereits, wohin die Reise gehen soll. Der helle neue Boden ist schon überall fertig, ebenso die weißen, geschwungenen Decken über den einzelnen Segmenten, dazwischen der Blick auf den höhergelegenen, schwarzgestrichenen Beton. Der Kaufhof wird bis 2018 für insgesamt 32 Millionen Euro umgebaut. „Dieses Jahr haben wir den ersten großen Aufschlag“, erklärt Geschäftsführer Lars Thiele. Am 3. November wird unter der Erde Eröffnung gefeiert.

Foto: J. Michaelis

Bis dahin wächst der Kaufhof in das Basement des Carsch-Hauses, erhält zusätzliche 6000 Quadratmeter — darüber entsteht ab Anfang des Jahres wie berichtet der Flagshipstore von „Saks off 5th“. Unten bleibt die „Delikatessa“, vor der gerade noch kräftig gearbeitet wird. Rund um die Champagnerbar stehen Elektriker auf Leitern, dahinter ist eine Fläche mit Plastik abgehängt — dort ziehen die Weine und Spirituosen aus dem Kaufhof ein. Auch die Süßwaren kommen hinzu; eine klassische Lebensmittelabteilung wird es aber nicht geben. Dafür Heimwelt, Schreibwaren und eine Fläche für Taschen und Koffer. „Diese Abteilung steht Ende der Woche zu 95 Prozent“, sagt Thiele. Derzeit ist noch ein Mix aus alten und neuen Möbeln dort zu sehen.

In beiden Untergeschossen gibt es aber auch noch komplett abgetrennte Bereiche, aus denen Flex und Hammerschläge tönen. Im Kaufhof sind die 1500 Quadratmeter, auf denen das sogenannte „Dream-Konzept“ für Damenschuhe entsteht, noch komplett Baustelle. Mit 50 neuen Marken — insgesamt mehr als 120 — will Thiele dort im November die Damen begrüßen; Schuhkartons werden nicht zu sehen sein: Jede Kundin wird bedient. Fertig ist auf der anderen Seite der Staubwand schon — bis auf den neuen Teppich — die Fläche für die Damenwäsche. „Man hat diese Etage bewusst so gestaltet, dass sie ein komplettes Angebot für Frauen bietet“, erklärt der Chef. Noch finden sich entlang der Bauplane hier Weine und Hochprozentiges.

„Die größte Herausforderung bei einem Umbau“, gibt Thiele zu, „ist, die Kunden bei der Stange zu halten.“ Beschwerden über die Umzüge von ganzen Warengruppen habe es natürlich gegeben. Und so wird es noch zwei Jahre lang bleiben: Bis 2018 wird nach und nach der ganze Kaufhof umgebaut (siehe Info-Kasten „Fakten“). Ab Februar Erdgeschoss und erste Etage. „Übers Weihnachtsgeschäft wollen wir in Ruhe verkaufen.“ Das dürfte auch klappen: „Wir liegen komplett im Zeitplan“, erklärt Thiele.

Verschiebungen zwischen Carsch-Haus und Kaufhof wird es im Übrigen wohl auch personell geben. WZ-Informationen zufolge wollen einige Carsch-Haus-Mitarbeiter lieber zum Kaufhof wechseln, als bei „Saks off 5th“ zu bleiben, das wie die Kaufhof-Kette zur kanadischen Hudson’s Bay Company (HBC) gehört. Lars Thiele kann das nur freuen: „Wir brauchen — auch für das neue Schuhkonzept — mehr Personal.“ Die Mitarbeiter des schwindenden Carsch-Hauses hätten also die Wahl.