Neuer Uni-Studiengang Kultur-Management

Ehrenbürger Udo van Meeteren stiftet zwei Millionen Euro für Aufbau des Master-Studiums.

Düsseldorf. An der Heinrich-Heine-Universität gibt es ab dem Wintersemester 2016/2017 einen neuen Master-Studiengang: „Kunstvermittlung und Kulturmanagement“. Es handelt sich dabei um eine fakultätsübergreifende Konstruktion aus Kunstgeschichte und Betriebswirtschaftslehre (BWL). Finanzierbar wird die Erweiterung des Studien-Angebots durch eine großzügige Spende des Ehrenbürgers Udo van Meeteren, der zwei Millionen Euro zur Verfügung stellt.

„Ich bin uralt und habe Krieg und Kriegsgefangenschaft mitgemacht“, sagt Udo van Meeteren, der in zwei Wochen 90 Jahre alt wird. Er habe immer ein Studium Fundamentale anfangen wollen, sei aber durch die Kriegswirren nicht dazu gekommen. Mit dem interdisziplinären Studiengang entstehe nun ein Fach, das dem Universalstudium sehr gleiche. Wenn er jung wäre, würde er sich heute genau dafür einschreiben. Ob er mal vorbeischeuen werde, um in das neue Fach hineinzuschnuppern, wollen wir wissen. Udo van Meeteren lächelt und sagt: „Mein Gedächtnis hat nachgelassen.“ Er könne sich nicht mehr so viel merken. Aber daran, in einer Vorlesung schöne und interessante Dinge zu hören, hätte er schon Freude.

Der von Philosophischer und Wirtschaftswissenschaftlicher Fakultät gemeinsam getragene Studiengang gilt als deutschlandweit einzigartig und wurde exakt auf die Düsseldorfer Kunst- und Kulturszene zugeschnitten. Zur Etablierung des Studiengangs wurden zwei neue Stellen eingerichtet: An der Philosophischen Fakultät wird eine neue Kunstgeschichts-Professur (W2) ausgeschrieben, an der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät eine Akademische Ratsstelle geschaffen. Die Lehrinhalte sollen für Absolventen eines Bachelors aus Kunstgeschichte bzw. BWL mundgerecht serviert werden. Der Masterstudiengang richtet sich an Bachelor-Absolventen auch aus verwandten Studiengängen der Geistes-, Kultur-, Sozial- und Rechtswissenschaften. Er ist auf vier Semester angelegt und soll auf die Managementaufgaben im Kulturbetrieb vorbereiten.

Zum Programm gehören betriebswirtschaftliche Praxisseminare und Grundlagen der Kunstvermittlung, erklärt die Professorin Andrea von Hülsen-Esch, Koordinatorin des neuen Studiengangs. Vor allem Kunstwissenschaftler, die nach einer neuen beruflichen Perspektive jenseits der klassischen Pfade suchten, seien interessiert. Es kämen aber auch genügend BWLer, die auf der Suche nach einer neuen Dimension ihres Fachs seien. Hans-Heinrich Grosse-Brockhoff, Ex-Kulturdezernent und NRW-Kultur-Staatssekretär, sagte, dass häufig die Kombination der Kompetenzen bei der Leitung von Kultureinrichtungen fehle. Der neue Studiengang schließe diese Lücke.