Düsseldorf Nowatius: „Wir haben in der ganzen Stadt Bedarf an besonderen Wohnformen“

Thomas Nowatius vom Wohnungsamt stellt eine größere Nachfrage nach Wohnprojekten fest. Die Stadt hilft bei der Umsetzung.

Düsseldorf. Neben dem Mehrgenerationen-Wohnen gibt es noch weitere Projekte in Düsseldorf, bei denen sich die Menschen durch die Gemeinschaft den Alltag erleichtern. Ein Wohnprojekt ins Leben zu rufen bedeutet auch viel Planungsvorlauf. Thomas Nowatius ist Leiter des Amtes für Wohnungswesen in Düsseldorf und arbeitet mit den Initiativen und Vereinen für besondere Wohnformen zusammen. Durch das Wohnungsamt werden Grundstücke, Architekten und Ingenieure an die einzelnen Wohnprojekte vermittelt.

Was für Wohnprojekte gibt es in Düsseldorf?
Thomas Nowatius: Die Wohnprojekte unterscheiden sich darin, für wen sie ausgelegt sind. So wie das Projekt an der Moorenstraße, das speziell für Senioren und Menschen mit Behinderungen ist. Zum anderen gibt es Projekte, die sich um Familien mit Kindern kümmern.

Was bedeutet diese Art des Wohnens für die Menschen?
Nowatius: Gerade die Älteren wollen selbstbestimmt leben, aber ohne die eigene Familie zu sehr in Anspruch zu nehmen. Sie wollen mit Gleichgesinnten unter einem Dach wohnen. Dasselbe gilt auch für Familien. Sie wünschen sich diese Form des Zusammenlebens, um sich im Alltag gegenseitig zu unterstützen.

Nimmt das Interesse an solchen Wohnprojekten zu?
Nowatius: Wir merken, dass sich die Nachfrage verdichtet. An allen Ecken und Kanten über das gesamte Stadtgebiet hinweg haben wir Bedarf an solchen Wohnformen. Solche Wohnformen werden also beliebter.

Warum gibt es noch nicht ausreichend Projekte in der Stadt?
Nowatius: Solche Wohnprojekte müssen gut geplant werden. Sich eine Wohnung zu mieten oder zu kaufen ist einfach. Aber bei einem Wohnprojekt mit vielen Beteiligten müssen jede Menge rechtlicher Grundlagen geklärt werden. Deshalb ist es schwieriger, sich so einer Wohngemeinschaft anzuschließen. Auf der Internetseite der Stadt Düsseldorf gibt es einen Leitfaden mit Dingen, die im Vorfeld beachtet werden müssen.

Inwiefern profitiert die Gesellschaft von solchen Projekten?
Nowatius: Es geht sich bei den Wohnprojekten nicht nur darum, in einer Gemeinschaft zu leben, sondern auch darum, sich gegenseitig zu unterstützen. Wenn andere Menschen diese Rolle übernehmen und sich untereinander unter die Arme greifen, dann wird auch staatliche Hilfe nicht so schnell benötigt.