Rathaus Olympia 2032: Keine Bewerbung ohne die Bürger
Düsseldorf · Der Düsseldorfer Stadtrat ist im Prinzip für die Spiele. Dennoch haben die Politiker die Entscheidung über eine Unterstützung des Projektes verschoben.
Der Traum von olympischen Spielen 2032 an Rhein und Ruhr bekam am Mittwoch einen gewaltigen Dämpfer, als bekannt wurde, dass sich womöglich Nord- und Süd-Korea gemeinsam um diese Spiele bewerben. Da käme man weltpolitisch wohl nicht dran vorbei. Doch nicht deshalb hat der Stadtrat am Donnerstag das Thema „Olympia-Initiative Rhein Ruhr City 2032“ auf Antrag der FDP in die Oktober-Sitzung verschoben. Dabei gehe es nur um Details, sagte FDP-Fraktionschef Manfred Neuenhaus. So haben die Liberalen Bedenken bei der vorgesehenen Einrichtung eines Projektbüros —ähnlich wie bei der Tour de France 2017—beim Oberbürgermeister.
Insgesamt jedoch ist die politische Stimmung im Rat durchaus pro Olympia. Hauptpluspunkt ist das Nachhaltigkeitsargument, 80 Prozent der Sportstätten gibt es bereits. Allerdings ist auch allen klar, dass eine Bewerbung nur unter Einbezug der Bevölkerung in Frage kommt, zu oft wurden in Deutschland Olympische Spiele oder andere Großveranstaltungen durch Bürgerproteste- und -begehren gekippt. Und zu verbreitet sind Vorbehalte gegen das Internationale Olympische Comitee (IOC).
Die Grünen beantragen deshalb, dass — sollte sich der Deutsche Olympische Sportbund für die Spiele in 14 Jahren bewerben —die Bürger in Düsseldorf und der gesamten Region über eine Bewerbung abstimmen. Dazu müssten alle offenen Punkte geklärt werden, insbesondere die Standorte des Olympischen Dorfes und des Leichtathletikstadions. Für die CDU betonte Stefan Wiedon, dass das Ergebnis eines Referendums indes am Ende nur für alle Städte gemeinsam gelten könne: „Es geht nicht, dass eine einzelne Stadt Nein sagt und dann rausfällt.“
In der Beschlussvorlage für den Rat (die nun am 11. Oktober verabschiedet wird) stützt sich Sportdezernent Burkhard Hintzsche im wesentlichen auf die private Olympia-Initiative um Sportmanager Michael Mronz mit 14 Ausrichterstädten in Nordrhein-Westfalen im Radius von 63 Kilometern. Deren Konzept sieht für Düsseldorf neun Sportarten vor: Badminton, Judo, Tennis und Tischtennis in der Messe, Handball, Basket- und Volleyball in der Arena (zum Teil auch im Dome) sowie Bahnrad und Beachvolleyball (Spielorte noch offen). Offen bleibt in allen Planspielen vor allem, in welcher Stadt das Olympiastadion entsteht — und wo das Olympische Dorf.
Landesregierung und Sportverbände, aber auch die 14 Kommunen haben ihre Unterstützung immerhin signalisiert. Dennoch sind die Hürden noch hoch. Zunächst muss sich Deutschland überhaupt um die Spiele bewerben, dann müsste „Rhein-Ruhr“ zur Ausrichterstadt bestimmt werden, die sich wiederum international durchsetzen müsste. Und wie gesagt, gegen die „Koreas“ wäre da vermutlich nichts zu holen.