Düsseldorf Osterfeuer auf dem Aachener Platz
Die Bilker Schützen haben vor fünf Jahren eine fast vergessene Tradition wieder ins Leben gerufen.
Düsseldorf. „Zosamme“ lautet das Motto der Bilker Schützen. Und zusammen standen etwa 500 Besucher auch am Samstag um das große Osterfeuer herum, das bei den kühlen Temperaturen eine wohlige Wärme verbreitete. Für gute Laune sorgten gekühlte und heiße Getränke, Grillgut, eine große Hüpfburg. Dementsprechend hatten auch die jüngsten Besucher ihren Spaß.
2013 hatten die Schützen die alte Tradition des Osterfeuers wieder ins Leben gerufen. „Es gibt kaum noch Osterfeuer und wir wollen das Moderne mit der Tradition verbinden“, meint Michael Kohn. Der 51-Jährige ist Schütze aus Überzeugung. Seit 37 Jahren im Verein, seit 30 Jahren Stabsoffizier und seit fünf Jahren Oberst. Die 1475 gegründete Schützenbruderschaft ist übrigens nach dem Schützenverein Stadtmitte die zweitälteste Bruderschaft der Stadt.
500 Mitglieder gibt es und nach großen Verlusten gehen die Zahlen seit kurzem wieder leicht bergauf. Ein neues Marketingkonzept, vor zwei Jahren entworfen, scheint zu greifen. „Viele verbinden das Schützenwesen nur mit Alkohol und Schießen. Doch bei uns hat man ganz viele Möglichkeiten sich zu engagieren“, meint Kohn. Der Verein zeigt Präsenz in Kindergärten und Grundschulen. Außerdem bietet er Reiten, Musizieren und die fast vergessene Tradition des Fahnenschwenkens an. „Es liegt sicherlich auch an diesen Aktivitäten, dass es nun langsam aufwärts geht“, meint Kohn.
Nach mehr als 20 Jahren wurde auch die beliebte „Rock in Bilk“-Reihe vor zwei Jahren eingestellt. Mit „Bilk live“ wollten die Bilker Schützen nun ein neues Format während ihres Festes etablieren. Auch das hat funktioniert und wird am 16. Juni wiederholt.
Am 11. Juni, also eine Woche vor dem Schützenfest, wird es ein großes Bürgerfest geben. „Damit wollen wir auch die Aufmerksamkeit auf unsere Veranstaltung lenken“, meint Sprecher Rene Krumbholz. Obwohl es immer schwerer wird, ein solches Fest zu organisieren, ist der Festplatz auf dem Aachener Platz noch ausgebucht.
Die neueste Errungenschaft des Vereins ist die Pittermanns Scholl. Dort lernen Jung und Alt Düsseldorfer Platt. All diese Ideen werden an sogenannten Planungstagen entworfen. „Dann treffen sich der Vorstand und die Hauptleute und wir analysieren, was wir besser machen können.“ Und Oberst Michael Kohn fügt hinzu: „In Sachen Bürgernähe haben wir in den vergangenen Jahren etwas geschlafen. Das aufzuholen wird unsere Aufgabe in den kommenden Jahren sein.“