Paartanz ist wieder angesagt: „Weil es einfach Spaß macht“
Mehr als 700 tanzbegeisterte Düsseldorfer kamen ins Maritim. Hier tagte auch der Kongress.
Düsseldorf. Fünf, sechs — here we go! Der Promi-Tänzer Markus Schöffl hat den tanzenden Kongress voll im Griff: „Nossa, nossa, assim voce me mata“, singen und tanzen die Düsseldorfer mit ganzer Hingabe. Fingerzeig, Luftfächern, Hüftschwung — jedes Element des zur Zeit angesagten Tanzes sitzt perfekt. Mehr als 700 tanzbegeisterte Düsseldorfer kamen ins Maritim-Hotel und erlebten im großen Ballsaal einen berauschenden Tanzabend.
Jung und Alt im lässigen Look oder schicken Tanz-Outfit tanzten gemeinsam Salsa, Disco-Fox, Tango Argentino und West Coast Swing. Die Tanzparty, die im Rahmen des 45. Tanzkongresses des ADTV (Allgemeiner Deutscher Tanzlehrerverband) angeboten wurde, hatte noch mehr zu bieten. Zwischen den Tanzrunden für alle gab es Weltmeister-Shows in Street-Dance, Salsa oder Tango und eine Dirty Dancing-Show mit der Crew des Musicals aus Oberhausen. „Tanzen ist wieder kräftig im Aufwind“, freut sich Karl-Werner Wiemers vom ADTV.
Und den Grund dafür kennt der Profi auch: „Die Tanzschulen haben mittlerweile ein breiteres Angebot.“ Zum Gesellschaftstanz gehörten nicht länger nur die zehn Klassiker in Standard und Latein, auch Hip-Hop, Break-Dance und Step-Dance gehörten mittlerweile zum festen Angebot. Und so wundert es auch nicht, dass viele Jugendliche an diesem Abend dabei sind. „Mädchen tanzen ja sowieso gerne“, weiß die 15-jährige Nadine Wieland. Nur die Jungen seien leider meist noch Mangelware. Konstantin Blum (18) ist einer der raren Jung-Tänzer: „Wir haben mit sechs Kumpels vor zwei Jahren einen Grundkurs gemacht und weil es Spaß macht, sind drei von uns immer noch dabei.“
Achim (55) und Heike Quaken (53) aus Ratingen haben ein großes Ziel: „Auch wenn wir über 70 sind, wollen wir noch richtig fetzig Rock 'n' Roll tanzen!“
Stefan Gothe (56), Tanzlehrer aus Rostock, kennt einen weiteren Grund dafür, dass Tanzen immer beliebter wird: „Wir haben endlich begriffen, dass unsere Kunden keine Profis werden wollen.“ Gefragt seien nicht komplizierte, sondern leicht zu merkende Schrittfolgen. „Es ist so schön, wenn unsere Schüler nach der ersten Tanzstunde frohlocken und sich freuen, dass sie es ja doch können.“