Kampagne: Mehr Mülltonnen fürs Rheinufer
Die Stadt ruft mit einer Kampagne Gäste dazu auf, ihren Dreck wieder mitzunehmen.
Düsseldorf. An einem sonnigen Wochenende lässt Emilia van Liefland ihren Hund nicht mehr frei auf den Oberkasseler Rheinwiesen laufen. Würstchen-Reste mit tückischen Holzspießen darin, Glasscherben — „hier liegt dann überall Dreck, es ist ein Trauerspiel“, sagt die Anwohnerin. Vielleicht wird es in diesem Sommer besser: Die Stadt hat die Kampagne „Unsere Stadt. Unsere Ufer. Unsere Verantwortung“ für mehr Sauberkeit entlang des Rheins ausgeweitet.
Die Aktion startete im vergangenen Jahr in Oberkassel. Zur Freude von Bezirksvorsteher Rolf Tups: „Bei schönem Wetter haben wir schon an einem einzigen Abend 15 Kubikmeter Müll eingesammelt.“ Das Feedback der Oberkasseler nach der Saison sei positiv ausgefallen. Jetzt wurde die Zahl der Mülltonnen entlang des Kiesbettes noch einmal verdoppelt: auf 40 Tonnen und zusätzlich vier große Container unter der Oberkasseler Brücke.
Die Stadt hat ihre Kampagne aber auch auf alle anderen beliebten Grillplätze an den Rheinufern ausgedehnt. Zwischen Urdenbacher Kämpe, Benrather Schlossufer, den Deichen in Flehe, Hamm und Kaiserswerth wurden neben Plakaten 25 zusätzliche Abfallbehälter aufgestellt. So können an allen Rheinufern zusätzlich zu den 535 000 Litern in den 160 fest montierten Mülleimern noch einmal 678 000 Liter pro Saison entsorgt werden. Je nach Wetterlage holt die Awista den Müll bis zu vier Mal pro Woche ab. Kosten pro Jahr: 300 000 Euro.
Damit die Abfallbehälter auch wirklich genutzt werden, schickt Umweltdezernentin Helga Stulgies an schönen Wochenenden Promotionteams in weißen Overalls an die Ufer. Sie verteilen Mülltüten, Gratispostkarten mit Grillmotiven und reden den Feiernden ins Gewissen. Die Karten werden auch in 150 Cafés, Restaurants und Kneipen ausgelegt, 40 Großplakate hängen bald in der ganzen Stadt, auch die Awista-Autos wird das Motiv der Kampagne zieren.
Dezernentin Stulgies setzt aber nicht nur auf gutes Zureden: „Wenn das Wetter gut ist, sind die Rheinufer ein Schwerpunkt für den Ordnungsdienst.“ Das gilt besonders für das Naturschutzgebiet in Himmelgeist, wo das Grillen verboten ist. Dort werden im Mai entsprechende Schilder aufgestellt.