Parkchaos rund um die Arcaden
Die Anwohner der Mall sind genervt: Arcaden-Besucher schnappen ihnen die Parkplätze weg.
Düsseldorf. Samstagnachmittag ist Einkaufs-Hochzeit - tausende Besucher drängen sich in den Arcaden am Bilker Bahnhof. Auf der Bachstraße bilden sich immer neue Autoschlangen vor der Parkhauseinfahrt: Erst müssen Plätze frei werden, bevor die Wächter weitere Kunden einfahren lassen.
Kai Hackemann aus Oberbilk wird gleich seinen Parkplatz frei machen. Nachdem er 20 Minuten in der Schlange vor der Einfahrt warten musste, wirft er nach anderthalb Stunden Shoppen 1,80 Euro in den Parkautomaten. Er ist zufrieden: "Andere Parkhäuser sind teurer, und das Konzept hier scheint gut durchdacht. Trotzdem sollte man eine Ermäßigung auf die Parkgebühr bekommen, wenn man hier einkauft." Marle Bothe aus Mettmann sagt: "Wir haben das Parkhaus kaum gefunden, denn es ist schlecht ausgeschildert."
Mancher hat sich gar nicht erst die Mühe gemacht, das Parkhaus zu finden oder sich in die Schlange der Wartenden einzureihen - die in die Bachstraße mündende Kronenstraße ist komplett zugeparkt. Ein Mini aus Unna hat sich hinter einen Opel aus Wuppertal gequetscht - fünf Zentimeter Luft sind zwischen Kühlergrill und der Stoßstange des Vordermanns.
Ähnlich sieht es auf der ohnehin ständig verstopften Burghofstraße aus: Ein großer Pkw aus Mettmann und ein Düsseldorfer Kleinwagen parken in zweiter Reihe, der Fahrer eines Opels aus Neuss versucht minutenlang, sein Auto in eine Lücke zu zwängen.
Auf der Merowingerstraße ist es besonders schlimm, seit die Arcaden geöffnet sind, ärgert sich Ante Stojic. "Wenn ich gegen 17Uhr von der Arbeit komme, muss ich viel länger einen Parkplatz suchen als früher. Wenn das so weiter geht, ziehen wir weg."
Es sei besser, wenn rund um die Arcaden nur noch Anwohner parken dürfen. Viel schlimmer habe es mit dem Parken in Bilk doch gar nicht mehr werden können, sagt Skara Friederichs. Allerdings habe der Verkehr stark zugenommen, und die Straßen seien für Fahrradfahrer unsicherer geworden.
Die Nordseite der Bilker Allee ist bisher von den Arcaden-Parkern verschont geblieben, hat Pierre Schmidt beobachtet. "Man sollte die erste Woche nicht zum Maßstab erheben und abwarten, bis sich alles eingespielt hat", sagt er, schlägt aber eine Einbahnstraßenregelung rund um die Arcaden vor.
Harald Pappendorf hat sein Auto auf dem Real-Parkplatz abgestellt. Aber wer dort parkt, sollte auch beim Real einkaufen. Darauf haben Wachleute ein Auge: "Für unsere Kunden ist das Parken kostenlos."