Düsseldorf Parteitag im Scholl-Gymnasium: Sabotage-Akt bremst AfD aus
Unbekannte haben 32 Türschlösser im Scholl-Gymnasium zerstört. Die AfD tagte dennoch. Gut 500 Menschen kamen zu einer Gegen-Demo.
Düsseldorf. Der Parteitag der Düsseldorfer AfD im Geschwister-Scholl-Gymnasium wurde am Sonntag von lautstarken Protesten und einem Sabotageakt überschattet.
Laut Polizei hatten Unbekannte in der Nacht zu Sonntag 32 Türschlösser in der Schule zerstört. Bei 30 wurde der Zylinder mit Metall-Gegenständen verstopft, bei zweien der Zylinder verklebt. Der Parteitag konnte aber trotzdem stattfinden, weil sich der Hausmeister anderweitig Zugang zum Gebäude verschaffen und die Türen von innen öffnen konnte. Die Polizei schätzt den Schaden auf 10 000 Euro.
Direkt vor der Schule blockierten in der Früh einige Demonstranten den Zugang. Während sich eine Stehblockade von gut 20 Menschen rasch auflöste, hatte die Polizei mit sechs Aktivisten direkt vor dem Haupteingang mehr Probleme. Sie räumten zwar schließlich das Feld, trotzdem erwartet jeden der sechs Demonstranten eine Strafanzeige wegen Nötigung.
Zu der friedlichen Gegen-Demo kamen derweil rund 500 Menschen, darunter Oberbürgermeister Thomas Geisel, aktuelle und ehemalige Schüler sowie Vertreter von Kirchen, Parteien und Gewerkschaften. Vor der Schule wurden weiße Rosen niedergelegt — in Erinnerung an die Widerstandsgruppe „Weiße Rose“, zu der auch die Geschwister Scholl — also die Namensgeber des Gymnasiums — gehörten. Dass die AfD gerade dort tagte, empörte viele Demonstranten. „Schlimm, dass die sich gerade diesen Ort ausgesucht haben“, sagte etwa Brigitte Schmitz-Köhnen. „Die Stadt hätte das verhindern müssen“, meinte Friedrich Voges.
Für viele Schüler war es die erste Demo in ihrem Leben. Etwa für Fauna (15): „Uns war wichtig zu sagen: Wir schweigen nicht, wir stehen für Toleranz und gegen Rassismus.“ Ihre Freundin Svenja (15) trug ein Schild mit der Aufschrift „Nie wieder Krieg“.
In der Schule blieb die AfD indes unter sich: Zwar war der Parteitag erst als öffentlich angekündigt, doch angesichts der Proteste wollten die 31 anwesenden Wahlberechtigten keine Externen mehr hereinlassen. Einem Reporter wurde beschieden, dass man das Hausrecht notfalls mit Hilfe der Polizei durchsetzen werde.