Die gute Tat Pizza, Törtchen, Geld und Zeit: Was Krankenhäusern gespendet wird

Düsseldorf · Mit dem Beginn der Corona-Krise hat eine Welle der Hilfsbereitschaft eingesetzt. Krankenhäuser freuen sich.

Michael Spreckelmeyer liefert zwei Kartons mit Törtchen in der Notaufnahme des Augusta-Krankenhauses ab.

Foto: ja/Sieckmeyer

Mit zwei großen Transportkisten steht Michael Spreckelmeyer vor der Notaufnahme des Augusta-Krankenhauses in Rath. Die sind gefüllt mit feinen Törtchen aus der Patisserie des Rocaille. Einmal in der Woche liefert er die süßen Sachen für Ärzte und Pflegepersonal ab: „Unsere Gäste sagen, die machen gute Laune. Die können die Menschen, die hier arbeiten, in diesen Zeiten gut gebrauchen.“ So wie der Gastronom denken viele Düsseldorfer. Mit Beginn der Corona-Krise hat eine Welle der Hilfsbereitschaft eingesetzt.

„Es ist wirklich rührend, was die Menschen uns alles bringen“, sagt Mareike Dietzfelbinger, Sprecherin des Evangelischen Krankenhauses. Die Nachtschicht darf sich über kostenlose Pizza-Lieferungen freuen, auch Smoothies wurden schon gespendet: „Und wir haben auch einmal Desinfektionsmittel bekommen. Das war sehr wichtig für uns.“

Eine große Welle der Solidarität der Düsseldorfer mit den Kliniken

Auch Peter Schmitz, Sprecher des Verbundes Katholischer Kliniken in Düsseldorf, bestätigt das: „Die Hilfsbereitschaft, oder sollte man besser sagen die Solidarität der Düsseldorfer mit ihren Krankenhäusern und insbesondere mit den Pflegenden und den Ärzten ist beeindruckend. Das Spektrum reicht von der familiengeführten Metzgerei, die 150 österlich geformte Würstchen spendierte über großzügige Tee- und Kaffeespenden, Kuchen von Privatpersonen, Wohnraum für Mitarbeiter mit weiter Anreise, Gartenkonzerte für die von der Außenwelt abgeschnittenen Patienten, gratis Wäscheservice eines großen Waschmittelherstellers, frisch gekochte Mahlzeiten für die Mittagspause.“ Die Liste umfasse bereits über 30 gute Taten und jeden Tag gehen weitere Angebote ein.

Groß ist das Spendenaufkommen auch an der Uni-Klinik. Dabei geht es nicht nur um materielle Dinge. „Es gibt viele Menschen, die wollen uns ihre Zeit spenden. Es melden sich Beschäftigte aus der Gastronomie, die uns anbieten, in der Küche zu helfen“, erklärt Pressprecher Tobias Pott. Das seien so viele gewesen, dass man gar nicht alle Hilsangebote annehmen konnte. Anders sehe es aus mit den Medizinstudenten, die sich freiwillig gemeldet hatten. Die sind jetzt in der Pflege und in der Wäscherei im Einsatz, oder machen Telefondienst.

Auch über Geld darf sich die Uni-Klinik freuen. So verzichtet das Management-Team eines Immobilien-Unternehmens im April und Mai auf 15 Prozent des Gehalts. Damit soll die Entwicklung dringend benötigter Impfstoffe und Medikamente unterstützt werden. Pott: „Der Betrag soll auf die Infektiologie und die Virologie des UKD aufgeteilt werden, die sich beide intensiv mit Forschung zur Covid-19-Pandemie beschäftigen.“ Normalisiert habe sich auch das Aufkommen bei den Blutspenden. Die waren zunächst stark zurückgegangen, als das Coronavirus ausbrach. Pott: „Viele regelmäßige Spender kommen jetzt wieder. Aber man kann nie genug Blutspenden haben.“ Im Moment sei die Versorgung gesichert, weil viele nicht notwendige Operationen verschoben würden.