Poke Bowls: Der Food-Trend aus Hawaii erobert Düsseldorf

Die Speise von der Pazifik-Insel findet auch in Düsseldorf immer mehr Anhänger. Es gibt bereits mehrere Poke-Restaurants — und die sind sehr unterschiedlich.

Foto: Melanie Zanin

Düsseldorf. Rechtzeitig zum Sommer kommt ein neuer Food-Trend nach Düsseldorf. Direkt aus dem Paradies, wo die Strände weiß, die Wellen hoch und die Sonne warm ist. Die Poke Bowls stammen aus Hawaii und bringen mit, was momentan in ist. Frisches, gesundes Essen, das auch noch schön aussieht.

Wir stellen zwei der Poke-Restaurants vor. Das Aloha Poke an der Friedenstraße in Unterbilk und das Golzheim Poke auf einem kleinen Schiff am Robert-Lehr-Ufer - vormals war hier die Dönerbude Düsstanbul untergebracht. Und beide könnten unterschiedlicher kaum sein, auch wenn es sich um die gleiche Speise handelt. Grundsätzlich.

„Poke bedeutet in kleine Stücke geschnitten“, weiß der Geschäftsführer des Unterbilker Aloha Poke, Mario Robert. Der helle Laden hat mittlerweile seit vier Wochen geöffnet und ist Teil einer Franchise-Kette. Hinter der langen Theke reihen sich in Schalen die vielen Zutaten auf, aus denen die Kunden auswählen können. Grüner Salat, zartroter Thunfisch, knackige Mini-Tomaten, sattgelbe Mangostücke. Und es passen noch viel mehr Vitamine auf den Teller, den man hier nach sorgfältigem Aussuchen über die Theke gereicht bekommt.

Kombiniert wird aus drei Grundzutaten (die Basis ist Reis oder Salat), obendrauf kommen Proteine — Fisch, Fleisch oder Tofu, weiter geht es mit Obst und Gemüse. Gekrönt wird die Schale dann mit verschiedenen Dressings, wie zum Beispiel Weißer-Pfirsich-Wasabi, Mango-Chilli oder Erdnuss-Koriander, das Happy End, wie es hier heißt, können Nüsse, Sesam oder Kokoschips sein.

„Ich habe Poke in München kennengelernt und war sofort vom Geschmack begeistert“, sagt Robert. Er hatte dort als Unternehmensberater gearbeitet und sich entschlossen, das Franchise-Konzept nach Düsseldorf zu bringen. Und damit auch: Surfer-Lifestyle und hawaiianisches Lebensgefühl. Authentizität ist ihm wichtig bei der Sache.

Das sagt auch der Argentinier Gustavo Alonso, der das Golzheim Poke am Robert-Lehr-Ufer betreibt. Dennoch sieht das bei ihm etwas anders aus. Schon wenn man die Stufen zum kleinen Imbiss-Schiff hinuntergeht, kommt einem der Geruch von Fleisch, Fisch und Knoblauch entgegen. Denn hier wird, anders als in Unterbilk, wo die Bowl und ihre Zutaten kalt serviert werden, heiß gekocht. „Beim Original ist der Reis immer warm“, sagt Alonso.

Zudem habe man hier die Erfahrung gemacht, dass viele Kunden Hemmungen hatten, rohen Fisch zu bestellen. Das Publikum hier ist eben ein anderes als in Unterbilk. Das zeigt auch die Aufmachung der beiden Läden. Während im Aloha Poke alles bis ins Detail durchgeplant und abgestimmt ist, geht es in Golzheim eher pragmatisch zu. Da wird eben erst einmal abgewartet, was beliebt ist und die Speisekarte immer wieder angepasst. Frisches Obst und Gemüse und würzige Soßen gibt es aber auch in Golzheim zu Reis und Fisch.

Alonso kennt die Bowl aus Mexico. Dort hat sein Neffe ein Poke-Restaurant eröffnet und ihm Ideen dazu gegeben. Die Rezepte, nach denen er hier kocht stammen trotzdem von ihm — er arbeitet seit knapp 30 Jahren als Koch, stand schon in Japan, Argentinien, England und eben in Düsseldorf am Herd. Dass Poke hier neuer Trend ist, war ihm gar nicht bewusst. Trotzdem freut er sich, dass bei ihm schon von Anfang an der Laden voll war. „Dabei haben wir nicht mal Bilder von unseren Speisen“, sagt seine Kollegin Ebru Erold.

Warum die bunten Bowls aber jetzt so im Trend sind, darüber sind sich alle drei einig. Gesundes Fast Food trifft den Nerv der Zeit. „Unser Essen ist frisch, nachhaltig, proteinreich und gesund - aber gleichzeitig auch Fast Food“, sagt Robert. Die Menschen seien viel unterwegs und wollen sich trotzdem gesund ernähren. Da passe das gut. Dass Poke in Düsseldorf funktionieren würde, da war er sich schnell sicher. „Das Düsseldorfer Publikum ist sehr offen für Neues. Die Bowls sind hier sehr gut angenommen worden“, sagt er. Und auch Gustavo Alonso kann das nur bestätigen.