Sanierung der Düsseldorfer Oper verschoben: Jetzt drohen Ausfälle und Pannen
Die Ausschreibung verlief erfolglos. Das größte Problem sind veraltete Computer.
Düsseldorf. Die Sanierung der Bühnentechnik der Oper kann nicht wie geplant in den Sommerferien durchgeführt werden. Der Grund: Die aufgrund der Dringlichkeit eilig auf den Weg gebrachte Ausschreibung führte nicht zum Erfolg. Nur zwei Angebote gingen ein — und die entsprachen nicht den Anforderungen der Stadt, wie sie Donnerstagabend mitteilte.
Beide Unternehmen wichen laut Pressemitteilung von Vorgaben ab oder konnten erforderliche Leistungen nicht erbringen. Eine sprengte aus Sicht der Stadt sogar den kalkulierten Kostenrahmen. „Wir haben uns das sehr genau angeschaut und die Risiken abgewägt. Am Ende mussten wir diese Entscheidung treffen, alles andere wäre nicht sinnvoll gewesen“, sagte Kulturdezernent Hans-Georg Lohe unserer Redaktion.
Das hat womöglich weitreichende Folgen für den Spielbetrieb der Oper. „Es kann zu Ausfällen von Vorstellungen und Proben kommen“, sagt Lohe. Ob und wie stark der Spielbetrieb eingeschränkt werden müsse, hinge am Ende davon ab, welches Teil genau ausfalle.
Vor allem die veralteten Computer, die zur Steuerung der Bühne verwendet werden, sind sehr anfällig, Ersatzteile kaum noch zu bekommen. Lohe hofft nun allerdings auf Rückläufer von anderen Theatern, die die Rechner in diesem Sommer ausbauen und dann im Notfall in Düsseldorf als Provisorium eingesetzt werden könnten.
Zudem müssen an den Zügen hydraulische durch elektrische Bremsen ersetzt und im Bühnenportal Kettenzüge zum Aufrichten von szenischen Wandverkleidungen installiert werden. Mehr als zwei Millionen Euro soll diese Erneuerung kosten, der Stadtrat hatte die Summe bereits abgesegnet. Insgesamt wird die Sanierung der Oper mehr als 18 Millionen Euro kosten — etwa für das marode Dach oder die in die Jahre gekommene Bestuhlung.
Doch nun geht es erstmal nicht voran. Eine erneute Ausschreibung für die Sommerpause im nächsten Jahr soll mehr Erfolg bringen. „Bei einem wesentlich längeren Vorlauf der Ausschreibung wird mit deutlich mehr und auch wirtschaftlicheren Angeboten gerechnet“, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.
Als Grund für die geringe Anzahl an Angeboten gibt die Stadt die derzeitige hohe Auslastung von Bauunternehmen an. Zudem seien Spezialfirmen rar und sehr gefragt.