Polizei stoppt Brandserie

Zwei Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes legten zehn Brände. Gesamtschaden: eine Million Euro.

Düsseldorf. Es war ein gewaltiger Schock für die Mitarbeiter der Werkstatt für angepasste Arbeit, als sie in der Nacht zum 8. Mai zu ihrem Hofladen im Südpark gerufen wurden. Aus einem Lagerraum schlugen meterhohe Flammen, der Wiederaufbau dauert noch heute an.

Sogar in Lebensgefahr befanden sich die Bewohner eines Hauses an der Mintropstraße, als sie in der Nacht zum 22. Mai von der Feuerwehr geweckt wurden. Die Kellerräume brannten, wegen starker Rauchentwicklung mussten einige Personen über eine Drehleiter gerettet werden.

Jetzt steht fest: beide Feuer sind Teil einer Brandserie, die auf das Konto von zwei Mitarbeitern eines Sicherheitsdienstes geht. Am Mittwoch hat die Polizei einen 20- und einen 23-Jährigen festgenommen. Sie haben gestanden, zehn Brände in der Zeit von Ende April bis Mitte Juni gelegt zu haben (siehe Grafik). Gesamtschaden: eine Million Euro. „Es ist nur glücklichen Umständen zu verdanken, dass niemand verletzt wurde“, sagt der leitende Ermittler Achim Kroner.

Das Motiv der beiden ist laut Kroner auf eine „große Faszination für Einsätze von Rettungsdiensten, Feuerwehr und Polizei“ zurückzuführen. Die beiden seien oft als Schaulustige zu aktuellen Unfällen gefahren. Schließlich hätten sie selbst Brände gelegt. Erst in Containern, dann in Lagerhallen, schließlich sogar in Wohnhäusern. Ihre Taten dokumentierten sie auf Video. Für die Aufnahmen eines Feuers in einer Lagerhalle am Trippelsberg kletterten die beiden sogar auf einen Strommast.

Den beiden auf die Spur kam die Polizei schließlich, weil die jungen Männer den Brand an der Mintropstraße selbst gemeldet hatten. Im Zuge der Ermittlungen zu einem Wohnungsbrand an der Degerstraße zwei Tage später stellte sich dann heraus, dass einer der beiden Täter früher einmal in der Straße gewohnt hatte. „Durch die Auswertung der Handyverbindungen sind wir dann zu einer immer besseren Beweislage gekommen“, sagt Kroner. Die Männer müssen nun mit einer Freiheitsstrafe von mehreren Jahren rechnen.