Düsseldorf-Unterbach Protest gegen Pläne am Breidenplatz

Der Vorentwurf für die Bebauung sieht 133 Wohnungen vor. Der öffentliche Parkplatz wird auch bebaut.

Foto: Judith Michaelis

Düsseldorf. Der Breidenplatz ist das Herz der Unterbacher. Einige Läden, die Stadtteilbücherei, das Bürgerbüro und einen Esel aus Bronze als Wahrzeichen von Unterbach gibt es dort. In der Mitte aber liegt eine unbebaute Wiese. Diese 2,5 Hektar große Fläche ist der Rest eines seit langem nicht mehr bewirtschafteten Hofs mit dem Standort an der Gerresheimer Landstraße. Seit Jahren und Jahrzehnten gibt es Pläne, teilweise von renommierten Architekten etwa der Firma RKW für eine Bebauung. Jetzt endlich wird es konkret, und die Unterbacher im Bezirksrathaus Eller schreien auf. Dabei geht es vorerst nur um die Offenlegung der Pläne.

Der Bebauungsplan-Vorentwurf umfasst außer dem Platz die angrenzenden Flächen bis zur Straße Am Spindelbusch und der alten Hofanlage. Ziel ist es, das Ortszentrum von Unterbach weiterzuentwickeln. Da in den letzten 40 Jahren an dieser Stelle kaum etwas verändert wurde, muss als erstes die Nahversorgung verbessert werden. Der Supermarkt erhält eine Verkaufsfläche von 1500 Quadratmetern. In den oberen drei Geschossen sind Wohnungen vorgesehen. Der Pfiff am Gebäude: Der Geländesprung wird abgetragen, so dass die Kunden ebenerdig ins Geschäft kommen.

Für die übrige Nutzung des Geländes sind ein allgemeines Wohngebiet sowie entlang der Gerresheimer Landstraße zwei Mischgebiete vorgesehen, eines für Büros, das andere für eine Kita mit drei Gruppen.

Der Protest der Politiker aller Fraktionen entzündet sich an den Wohnungen, denn deren Zahl steigt gegenüber den veralteten Plänen von 111 auf 133 Einheiten. Da das Planverfahren schon vor 2013 und damit vor dem Handlungskonzept „Zukunft Wohnen“ eingeleitet wurde, sollen laut Verwaltung nur neun Parzellen für geförderten und preisgedämpften Wohnraum bestimmt werden. Der Parkplatz Am Spindelbusch entfällt und wird überbaut. An anderen Stellen soll es insgesamt 65 öffentliche Parkplätze geben.

Die Hauptkritik gilt der Verdichtung des Wohngebiets. Nach Meinung der SPD-Bezirksvertreterin Petra Albrecht-Finklenburg, die direkt am Breidenplatz wohnt, sollte die Neubebauung an die bisherige Bauweise angepasst werden.

Der Meinung sind auch alle übrigen Fraktionen, die sich am Mittwochabend mit dem Planungsamt kurzgeschlossen haben. Damit sollten die Häuser Am Spindelbusch lediglich zweigeschossig plus Satteldach sein. Geändert haben wollen die Politiker vor Ort die Bebauung des bislang öffentlichen Parkplatzes. Bezirksbürgermeister Gerwald van Leyen wie Petra Albrecht-Finklenburg erklären im WZ-Gespräch: „Die Verwaltung geht auf diesem Parkplatz von 25 Autos aus, tatsächlich stehen dort jedoch 60 Autos und mehr. Der Parkplatz wird sowohl von Friedhofsbesuchern als auch von Kunden des Einzelhandels benutzt. Er ist notwendig.“ Die Verwaltung will die Parkplätze an anderer Stelle platzieren.

Der Supermarkt soll nach Meinung der Verwaltung über die Straße Am Zaulsbusch erschlossen werden. Die Bezirksvertreter halten das für nicht ausreichend. Sie hätten gern von der Straße Am Zaulsbusch einen Anschluss an die Gerresheimer Landstraße.

Außerdem beantragen sie, dass der Investor das Handlungskonzept Wohnen anwendet.