Düsseldorf „Easy-Power-Panel“: Lisa Wendzich verkauft Strom für Handys

Die Düsseldorferin Lisa Wendzich betreibt eine mobile Ladestation bei Festen und hat große Expansionspläne.

Foto: Sergej Lepke

Düsseldorf. Wer schon einmal auf einem Musikfestival war, kennt sicherlich das Problem. Nach spätestens zwei Tagen ist der Handyakku leer und nirgends ist eine Steckdose zu finden. Das junge Start-up-Unternehmen „Suncrafter“ aus Düsseldorf bietet die Lösung: An mobilen Ladestationen können die Handys abgegeben und mit Solarenergie geladen werden.

Die Idee für das Geschäftsmodell kommt von Lisa Wendzich, die an der Heinrich-Heine-Universität Sozialwissenschaften studierte. Bei einem Musikfestival wollte sie sich mit ihrer Schwester treffen, doch bei beiden versagte der Handyakku. Bei großen Konzerten gibt es für Besucher keine zugänglichen Steckdosen. „Leider habe ich mich dann nicht mit ihr treffen können.“, erzählt die Düsseldorferin.

Zusammen mit ihrem Vater entwickelte sie aus einem Anhänger und recycelten Solarzellen eine Ladestation. „Mein Vater ist ein Solarexperte und war schon immer ein Bastler.“ Er montierte die Solarzellen auf das Dach des Anhängers.

Bei einem Festival im Jahr 2013 mit knapp 1000 Besuchern testeten sie die Anlage. Das Pilotprojekt wurde ein voller Erfolg. Seitdem ist Lisa Wendzich auf Festivals unterwegs. Sie kümmert sich ums Marketing und Verkauf, ihr Partner Bryce Felmingham ist voll involviert und sogar der vierjährige Sohn stand schon hinter der Verkaufstheke.

Auch bei schlechtem Wetter bietet der kapazitätsstarke Solarspeicher einen zuverlässigen Service. „Suncrafter“ hat mit dem mobilen, nachhaltigen Strom den Nerv der Festivalfans getroffen. Aber die Saison ist kurz. Ansonsten kann „Suncrafter“ für Firmenevents oder Messen gebucht werden.

Mit Hilfe des neu entwickelten „Easy-Power-Panel“ will das Unternehmen raus aus der Nische Festival. Das Gerät soll in Flüchtlingscamps eingesetzt werden. „Das Solarpanel ist wasserfest und robust. Jeder 12-Volt-Verbraucher kann direkt angeschlossen werden.“, erklärt Lisa Wendzich.

Bei den Feierlichkeiten zum Tage der Deutschen Einheit betrieb sie den Stand des Bundesministeriums für Entwicklung mit Solarstrom. Dort konnten neue Kontakte geknüpft werden.

Demnächst soll das robuste Panel in einem Flüchtlingscamp in Afrika getestet werden. Lisa Wendzich blickt gespannt darauf: „Wir wollen herausfinden, welcher Bedarf an Strom vor Ort besteht.“ Für das geplante Projekt sucht sie noch ein Partnerunternehmen.