Prozess: Randale an der Unfallstelle - mutmaßlicher Täter hält sich für unschuldig
Ein 31-Jähriger soll Sanitäter geschubst und die Polizei an einer Unfallstelle behindert haben. Am Mittwoch musste sich der mutmaßliche Störenfried vor dem Amtsgericht verantworten.
Düsseldorf. Fünf Menschen, darunter eine Mutter mit ihrem Kind, wurden am 7. November vergangenen Jahres bei einem Unfall an der Kölner Straße zum Teil schwer verletzt. Als Polizei und Rettungskräfte im Einsatz waren, tauchte plötzlich ein 31-Jähriger auf. Der soll völlig ausgerastet sein und einen Sanitäter geschubst haben. Zeitweise seien acht Polizeibeamte nur damit beschäftigt gewesen sein, den Mann zu beruhigen. Am Mittwoch musste sich der mutmaßliche Störenfried vor dem Amtsgericht verantworten, weil er das Bußgeld von 200 Euro nicht bezahlen wollte.
Der Bruder des Angeklagten war mit seinem BMW auf zwei Autos aufgefahren, die vor einer roten Ampel warteten. Insgesamt vier Fahrzeuge wurden durch den Zusammenprall beschädigt. Während die Schwerverletzten erstversorgt wurden, habe der 31-Jährige zunächst eine Polizeisperre durchbrochen. Danach habe er sich sehr aggressiv gegen die Polizei und die Rettungssanitäter verhalten. Dadurch sei es sogar zu Verzögerungen bei der Behandlung der Verletzten gekommen.
Vorwürfe, die der 31-Jährige vehement gestritt. Es habe gar keine Polizeiabsperrung gegeben, behauptete der Angeklagte: „Ich wollte nur meinem Bruder helfen. Der hatte einen epileptischen Anfall. Danach reagiert er immer sehr aggressiv.“ Er habe den Bruder sogar noch gestoppt, als der sich direkt neben ausgeflossenem Benzin eine Zigarette anzünden wollte: „Dafür ist man mir sehr dankbar gewesen.“
Nach einem Blick in die Akten wunderte sich die Amtsrichterin: „Nach den Aussagen, die mir vorliegen, war Ihnen da niemand dankbar.“ Da der 31-Jährige darauf bestand, dass er unschuldig sei, muss der Unfall nun mit Zeugenaussagen aufgearbeitet werden. Dazu wird ein neuer Prozess-Termin angesetzt.