Prozess um Abzocke an der Haustür

Mitarbeiter eines Schlüsseldienstes angeklagt.

Foto: Andreas Bischof

Düsseldorf. Seinen Hausschlüssel konnte ein 20-Jähriger im Mai vergangenen Jahres nicht mehr finden und trief einen Schlüsseldienst zu Hilfe. Der 24-jährige Handwerker soll den jungen Mann dann regelrecht „abgezockt“ haben. Jetzt musste sich der Schlosser wegen Betruges vor dem Amtsgericht verantworten.

Bereits am Telefon wurde über Preise gesprochen. Vereinbart waren 30 Euro Fahrtkosten zur Richardstraße und eine Pauschale von 159 Euro für die Öffnung der Tür. Der 20-Jährige erklärte, dass er nur 150 Euro Bargeld habe. Für den Restbetrag sollte er dem Schlosser ein Pfand geben.

Doch dann kam alles anders. Nachdem der 24-Jährige auch noch ein neues Schloss eingebaut hatte, verlangte er plötzlich über 450 Euro. Dafür verlangte er als Pfand das I-Phone des Kunden. Doch der unterschrieb keinen Pfandschein, sondern etwas ganz anderes. Das Wort „Kaufvertrag“ soll der Angeklagte mit der Hand verdeckt haben. Erst nach massivem Druck der Mutter des 20-Jährigen soll der Handwerker das Gerät wieder herausgegeben haben — gegen Zahlung von 300 Euro.

Vor Gericht schwieg der Angeklagte gestern. Da der 20-Jährige als Zeuge nicht erschien, muss er nun 300 Euro Ordnungsgeld zahlen. Der Prozess wurde vertagt. si