Prozess um Schmuckraub im Nobel-Hotel an der Kö

Der Juwelier brach sich bei dem Überfall die Rippen. Der Angeklagte schweigt vor Gericht.

Foto: Arne Dedert

Düsseldorf. Eine noble Adresse garantiert nicht unbedingt einen reibungslosen Geschäftsablauf. In einem Luxus-Hotel an der Königsallee sollte Schmuck im Wert von 50.000 Euro den Besitzer wechseln. Doch ein heute 76 Jahre alter Juwelier fiel auf Ganoven herein. Die raubten nicht nur die Tasche mit den Preziosen, sondern schleiften den Geschäftsmann auch noch mehrere Meter mit. Dabei wurden dem Juwelier mehrere Rippen gebrochen. Seit gestern muss sich ein 45-Jähriger wegen des Überfalls vor dem Amtsgericht verantworten.

Wie der Juwelier, der aus Stuttgart stammt, berichtete, sei er von dem Angeklagten angerufen worden. Er habe besondere Schmuckstücke gesucht, die er seiner Tochter zur Hochzeit schenken wolle. Der 76-Jährige sammelte mehrere teure Teile ein, die ihm Kunden in Kommission gegeben hatten. Darunter ein Brillanten-Collier und Ohrringe mit zwei großen Saphiren. Für den Juwelier war die Reise nach Düsseldorf ungewöhnlich: „Ich verkaufe normalerweise nicht außer Haus.“

Zunächst schöpfte der Geschäftsmann auch keinen Verdacht. Das Hotel öffnete sogar sein Restaurant, damit der Juwelier dort seinen Schmuck präsentieren konnte. Aber dann hatten es der Vater der Braut angeblich sehr eilig. Geld und Schmuck sollten vor der Nobelherberge übergeben werden: „Damit war nicht einverstanden.“ Doch der 45-Jährige soll ihm die Tasche einfach weggerissen haben, dann raste der dunkle Wagen mit offener Tür los. Der Juwelier wurde mehrere Meter mitgeschleift.

Bei einer weiteren Tat soll der Mann weitere 50 000 Euro erbeutet haben. In einem Hotel an der Kölner Straße sei er mit einem Ehepaar verabredet gewesen, das Geld für ein Immobiliengeschäft mitgebracht hatte. Auch in dem Fall wurde die Tasche geraubt.

Der 45-Jährige war mehrere Jahre in Serbien untergetaucht, bevor er festgenommen werden konnte. Er schwieg gestern vor Gericht.