Prozess um tragischen Tod eines Bikers

Taxifahrer hatte beim Wenden einen Moment nicht aufgepasst. Im Gericht flossen Tränen.

Foto: Gerhard Berger

Nur einen Moment hatte ein Taxifahrer nicht aufgepasst, als im Mai vergangenen Jahres auf der Rotterdamer Straße zu einem Wendemanöver ansetzte. Im Trubel vor einem Fortuna-Spiel übersah er an der Stockumer Kirchstraße einen 54-jährigen Motorradfahrer. Bei dem Zusammenstoß stürzte der Biker so unglücklich, dass er im Krankenhaus an den Verletzungen starb. Wegen fahrlässiger Tötung musste sich der 36-Jährige vor dem Amtsgericht verantworten.

Tränen flossen im Gerichtssaal, als der Angeklagte ein Geständnis ablegte und sich bei der Familie des Toten entschuldigte: „Aber ich kann an den Folgen nichts mehr ädern.“ Er habe sich umgesehen und einen Motorradfahrer bemerkt, der gestanden habe. Wie es zu dem Unfall kam, kann sich der Taxifahrer nicht erklären, es habe nur eine leichte Berührung gegeben.

Unter normalen Umständen wäre der Zusammenprall möglicherweise glimpflich ausgegangen. Aber wegen des Fußballspiels war die Straße abgesperrt. Der Biker zog sich die schweren Verletzungen zu, als er gegen die Pfosten geschleudert wurde. Die Richterin nannte es einen „tragischen Unglücksfall.“

Trotzdem hätte der 36-Jährige besser aufpassen müssen. Wegen der schweren Folgen kam eine Einstellung für das Gericht nicht infrage. Verurteilt wurde der Angeklagte zu einer Geldstrafe von 6000 Euro, die er in Raten zahlen kann.