Corona-Krise Pumpen in der Pandemie – Düsseldorfer Fitnessstudio verleiht Geräte
Düsseldorf · Das Kingsgym in Lichtenbroich lässt die Kunden Hanteln, Stepper und Spinningräder aus den Hallen tragen. Online gibt es Workouts und für die älteren Mitglieder einen Einkaufsservice.
Ausgerechnet jetzt, wo das Immunsystem jeden Schubs gebrauchen kann, machen die Fitnessstudios reihenweise dicht. So ergeht es auch dem Kingsgym in Lichtenbroich. Doch dort hat man sich gesagt: „In so einer Situation kann mal als kleines Unternehmen zugrunde gehen. Oder wachsen“, erklärt Trainerin Alessa Ruscheweyh. „Wir haben uns für die zweite Option entschieden.“ Das Team bietet den Kunden im Home Office ein Programm zur Heimfitness, bei dem sie sogar die Trainingsgeräte mitnehmen dürfen.
In dieser Woche richtete das Studio eine Schleuse ein und vergab garantiert kontaktfreie Termine zur Abholung von Hantel, Kettlebell, aber auch Großgeräten wie Steppern. „Die kriegt man ganz gut ins Auto“, sagt Ruscheweyh. „Selbst Spinningräder wurden schon abgeholt und mit nach Hause genommen.“
Das Kingsgym gibt es seit 1984. Von einer klassischen Muckibude hat es sich zum modernen Fitness- und Rehazentrum mit eigenem Schwimmbad und Sauna gemausert. „Für viele Kunden gehören wir zur erweiterten Familie“, sagt die Trainerin. Die Oma kommt zur Wassergymnastik, der Enkel zur Schwimmschule. Viele der rund 1000 Mitglieder gehörten zur Corona-Risikogruppe. Damit diese zu Hause und in Sicherheit bleiben, hat das Studio auch einen Einkaufsservice eingerichtet.
Zudem werden die sozialen Kanäle wie Youtube und Facebook genutzt, um weiter Trainingseinheiten mit den bekannten Gesichtern aus dem Studio anzubieten. „Das ist spannend“, findet Ruscheweyh. In einem ersten Film leiten die Trainer ein Workout mit Wasserflaschen an – auch wer keinen Stepper aus dem Kingsgym daheim hat, soll mitmachen können. An einem echten Live-Workout wird noch gebastelt, darüber hinaus soll es online Tipps für Ernährung und rund um das Immunsystem geben.
Die Krise, so die Trainerin, sei eine „große wirtschaftliche Herausforderung“. Ein Verzicht auf die Zahlungen der Kunden sei deshalb nicht möglich: „Wir sind keine Kette und auf die Beiträge angewiesen.“ Aber für Mitglieder, die aktuell in Kurzarbeit rutschen, gibt es 40 Prozent Rabatt. So blieben die Fixkosten gedeckt. Und das kleine Team aus vier Festangestellten komplett, um nach dem Kontaktverbot wieder mit dem Training im Studio loszulegen. Mit voller Kraft.