Ratsherr kämpft gegen das Schilder-Chaos in Düsseldorf
Christian Rütz (CDU) hat im Düsseldorfer Norden schon eine Mängelliste von über 100 Fotos zusammengestellt.
Düsseldorf. Verkehrsschilder haben verschiedene Funktionen. Sie sollen bei der Orientierung helfen, Radfahrern, Autofahrern und Fußgängern klar machen, was erlaubt und was verboten ist oder vor Gefahren warnen. Im Düsseldorfer Norden sind viele der aufgestellten Schilder inzwischen völlig nutzlos. Sie sind mit Graffiti beschmiert, beklebt, verdreht oder einfach sinnfrei platziert. CDU-Ratsherr Christian Rütz fordert die Stadt auf, dieses Chaos zu beheben. Aus mehr als 100 Fotos hat er inzwischen eine Mängelliste zusammengestellt und an das Amt für Verkehrsmanagement geschickt. Fast täglich kommen neue Beispiele hinzu.
„Generell sind die Verkehrsschilder im Düsseldorfer Norden in schlechtem Zustand, viele sind beschmiert, überklebt, angefahren. Die Entfernung von Graffiti oder Aufklebern dauert trotz Meldung oft lang, auch bei sicherheitsrelevanten Schildern wie dem Hinweis auf Feuerwehr und Polizei am Kaiserswerther Markt“, ärgert sich Rütz und hat sich mit seiner Kamera auf den Weg gemacht, um die besonders krassen Fälle zu fotografieren.
Viele Schilder sind mit Graffiti verschmiert oder mit Aufklebern so zugekleistert, dass man sie kaum noch erkennen kann. Teilweise handele es sich bei den Aufklebern auch noch um linksextreme Inhalte, beklagt der Christdemokrat: „Mit meiner Initiative verfolge ich neben dem Ziel einer Verbesserung des Stadtbildes auch eine Verbesserung für Radfahrer und Fußgänger sowie Vermeidung von Durchgangsverkehren.“
Teilweise führe das zu kuriosen Szenarien: „So darf im Moment — zumindest theoretisch — der Kaiserswerther Deich nicht von Radfahrern genutzt werden, weil am Beginn das Schild ’Verbot für Fahrzeuge aller Art’ steht.“ Ebenso skurril sei der Hinweis auf eine auch für Radfahrer geltende Sackgasse am Beginn des Lohausener Deichs, obwohl dies die Radfahr-Hauptroute ins Düsseldorfer Zentrum ist: „Auch der Radweg entlang der Kaiserswerther Seen ist am Anfang der Niederrheinstraße mit einem Verbotsschild versehen, das ihn eigentlich auch für Radfahrer sperrt, genauso wie der auch von Radfahrern genutzte Friedhofsweg in Kalkum.“
Zahlreiche Radroutenschilder in Kaiserswerth seien verschmiert oder verblichen und zeigen zudem zum Beispiel im Bereich des Dreiecksparkplatzes eine Route an, die es längst nicht mehr gibt. Vor Jahren wurde bereits ein Radfahrstreifen auf der Niederrheinstraße markiert: „Und es fehlen vielfach Hinweise darauf, dass an eine Sackgasse ein Radweg oder Fußweg anschließt.“
Defekte Beleuchtungen im Bereich der Haltestelle Klemensplatz moniert Rütz ebenso wie Schilder zum Freibad Kaiserswerth, die in die Irre führen. An der Niederrheinstraße lande man zudem vom Bürgersteig mangels Beschilderung unverhofft in einem unbefestigten Pferdeweg.
Weniger Durchfahrtsverkehr würde durch Kaiserswerth fließen, wenn die Beschilderung zu Messe und Arena nicht über die alte B8n führen würde, sondern über die neue Trasse. „Auch könnten entlang der Duisburger Landstraße Autofahrer durch Leitbeschilderung der Fahrtrichtung davon abgehalten werden, in Anliegerstraßen abzufahren“, so die Meinung des Ratsherrn.
Der hat zudem das Gefühl, dass es im Norden länger als in anderen Stadtteilen dauert, bis Mängel an der Beschilderung behoben werden: „Es gibt aber offenbar personelle Engpässe beim Amt für Verkehrsmanagement. Die haben offenbar viel zu wenig Leute, um die Schilder zeitnah reparieren zu können.“